Beginn der Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2023
Die Lehrveranstaltungen am Institut für Germanistik beginnen im Sommersemester 2023 am 11. April 2023. Die Woche vom 3. bis 7. April 2023 ist zur Korrekturentlastung lehrfrei.
Prof. Dr. Renata Szczepaniak und ihr Team forschen und lehren im Bereich der historischen Sprachwissenschaft. Das Profil der Professur wird nachfolgend kurz vorgestellt.
Das Verständnis der heutigen deutschen Sprache in ihrer Komplexität ist nur vor dem Hintergrund der Sprachgeschichte zu verstehen, da gegenwärtige Variation ihre Entstehungsgründe meist tief in der Sprachgeschichte hat. Die deutsche Sprachgeschichte, die mehr als 1500 Jahre umfasst, bietet damit ein umfangreiches Forschungsfeld, in dem sich einzelne Sprachwandelphänomene beobachten und analysieren lassen.
Bestellen Sie zwei Pizzen ODER zwei Pizzas? Bleiben Sie zu Hause wegen dem Regen ODER wegen des Regens? Heißt es sie schwamm ODER schwomm ins Ziel? Fragen dieser Art gehören in den Bereich der sprachlichen Zweifelsfälle. Der sichere Umgang mit solchen und anderen Sprachvarianten ist für Studierende der Germanistik, aber genauso für aktuelle und künftige Lehrkräfte, Redakteur:innen, Lektor:innen und Sprachberater:innen von grundlegender Bedeutung.
Digitale Korpora des Deutschen bilden eine unerlässliche Grundlage zur Erforschung der Geschichte und der Variation des Deutschen in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Wir erstellen solche Spezialkorpora und machen Sie für die Erforschung für alle zugänglich.
Die deutsche Orthographie ist relativ jung. Kaum etwas mehr als 100 Jahre alt bildet sie das Resultat verschiedener Wandelphänomene. So ist die heutige satzinterne Großschreibung (auch: Substantivgroßschreibung genannt) das Resultat verschiedener bottom-up-Entwicklungen, darunter der Ausbreitung der satzinternen Majuskel die Belebtheitsskala entlang, und top-down-Normierungsentscheidungen. Auch beim Schrifterwerb (der Ontogenese) spielen Einflussfaktoren wie Belebtheit eine wichtige Rolle.
Das Deutsche tritt in der Welt in verschiedenen Varietäten auf, auch in Form von Minderheitensprachen. Wir fokussieren verschiedene Varietäten, darunter deutsche Varietäten wie sog. Wolgadeutsch in Argentinien, und untersuchen ihre Grammatik, ihre Verschriftlichung, die betreffenden Ideologien und Einstellungen.
Durch den kontrastiven Zugang können viele Merkmale des Deutschen aufgedeckt und beschrieben werden. Lohnenswert ist dabei sowohl der Vergleich mit anderen Sprachen (darunter Luxemburgisch, Färöisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Russisch, Englisch) als auch der Vergleich von Varietäten des Deutschen als Minderheitensprache in verschiedenen Ländern.
Die hohe Relevanz der sprachgeschichtlichen Inhalte für die Schule ergibt sich zum einen aus dem breiten Interesse der Schüler:innen, dem mit fundierten, didaktisch aufbereiteten Inhalten zu begegnen ist. Zum anderen sichert die sprachgeschichtliche Grundbildung der LuL als Teil des Professionswissens im Sprachunterricht (darunter Grammatik- und Orthographieunterricht) den Lernerfolg der Schüler:innen.
Im Team arbeiten neben Frau Prof. Dr. Renata Szczepaniak außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin:innen, Lehrkräfte und Frau Konrad als Sekretärin.
Laufzeit: 2013 – 2019
Mittelgeber: DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektnummer 228096696
Das Projekt untersucht die Entwicklung der satzinternen Großschreibung im Deutschen anhand von handschriftlichen Hexenverhörprotokollen aus dem Zeitraum 1570-1665. Dieser Zeitraum ist für die Ausbreitung der Majuskelsetzung entscheidend, da sich hier der Übergang zur durchgängigen Majuskelsetzung bei allen Substantiven vollzieht. Wir nehmen an, dass ein Zusammenspiel verschiedener (semantischer, syntaktischer und kognitiver) Faktoren für die Entstehung und Ausbreitung der Substantivgroßschreibung verantwortlich ist. Neben der Belebtheit der Referenten steht deshalb die Frage im Mittelpunkt, ob auch syntaktische Funktionen (wie Subjekt, Objekt, adverbiale Bestimmung) sowie semantische Rollen (wie Agens und Patiens) Einfluss auf die Majuskelsetzung haben. Dabei wird nicht nur die Durchsetzung der Großschreibung von Substantiven, sondern auch die Großschreibung anderer Wortarten wie Adjektive und Konjunktionen untersucht.
Zu den Zielen des Projekts gehört der Aufbau eines annotierten Textkorpus. Das Korpus des SiGS-Projekts besteht aus 56 handschriftlichen Hexenverhörprotokollen, die in der Zeit zwischen 1570 und 1665 entstanden sind (ca. 62.000 Wortformen). Diese werden computergestützt tokenisiert, lemmatisiert und auf Merkmale wie Wortart, Belebtheit, Satzgrenzen, semantische Rolle und syntaktische Funktion hin annotiert.
Eine Liste von Publikationen, die aus diesem Projekt hervorgegangen sind, finden Sie hier.
Laufzeit: 2021 – 2022
Mittelgeber: BayLat
Der Gegenstand des Projektes sind in Argentinien gesprochene und geschriebene Varietäten des Deutschen. Dazu gehören deutsche Varietäten verschiedener Sprechergruppen in Buenos Aires (Stadt und Provinz), die über unterschiedliche Varietätenspektren (Standard und Dialekt) verfügen. Untersucht wird sowohl die Grammatik, die Schrift als auch Ideologien und Einstellungen von Deutsch- und Nicht-Deutschstämmigen zu den deutschen Varietäten.
Im Projekt wurden Daten mit Hilfe mehrteiliger Interviews in verschiedenen Orten gesammelt.
Externes Mitglied und Betreuerin innerhalb der Maßnahme 3 (M3)
M3 – Blended Learning in digitalen Lehr-Lern-Laboren · Details
Wir errichten Lehr-Lern-Laboren (LLabs) für innovative Settings in der lehramtsbezogenen Hochschullehre.
Extern betreute Mitarbeiterin: Mina Mikuljanac
Digitale Korpora (smart vhb-Kurs)
Anbieter: Prof. Dr. Renata Szczepaniak
Mitwirkende: Lisa Dücker, Jonas Fehn, Felicia Stich
Die SMART VHB-Lehreinheit führt unkompliziert in das Arbeiten mit digitalen Sprachkorpora ein. Dabei wird das Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS) vorgestellt und beschrieben, wie diese Textsammlung für den Unterricht nutzbar gemacht werden kann. Inhalt der Lehreinheit ist die allgemeine Einführung in die Arbeit mit digitalen Sprachkorpora, die Vorstellung des DWDS-Korpus, der Zugriff auf die enthaltenen Texte, die Erstellung von simplen und komplexen Suchanfragen sowie Möglichkeiten des Exports der erhaltenen Daten.
Lernziele: Die Studierenden werden in Grundbegriffe der Korpuslinguistik eingeführt. Sie lernen (stellvertretend für alle digitalen Sprachkorpora) den Umgang mit dem DWDS-Korpus und können nach Abschluss der Lehreinheit simple und komplexe Suchanfragen durchführen. Mithilfe von digitalen Korpora wie dem DWDS-Korpus können Studierende ganz einfach selbst kleine Untersuchungen zur Sprache durchführen und mit selbst erhobenen empirischen Daten arbeiten.
Zugang: Loggen Sie sich auf der Seite der SMART-VHB mit Ihren Uni-Anmeldedaten ein. Den Kurs finden Sie unter 'Öffentlich' > Geisteswissenschaften > Germanistik > Digitale Sprachkorpora.
Anbieter: Prof. Dr. Renata Szczepaniak, Prof. Dr. Stefanie Stricker
Mitwirkende: Vladislava Boico
*wird ab Wintersemester 2022/23 angeboten*
Bestellen Sie zwei Pizzen ODER zwei Pizzas? Bleiben Sie zu Hause wegen dem Regen ODER wegen des Regens? Heißt es sie schwamm ODER schwomm ins Ziel? Fragen dieser Art gehören in den Bereich der sprachlichen Zweifelsfälle und diesen widmet sich unser CLASSIC vhb-Kurs. Dieser Kurs hat den sicheren Umgang mit solchen und anderen Sprachvarianten zum Ziel und richtet sich an Studierende genauso wie an aktuelle und künftige Lehrkräfte, Redakteur:innen, Lektor:innen und Sprachberater:innen.
In unserem Kurs werden Sie die Vielfalt der sprachlichen Zweifelsfälle kennenlernen, ihrer Erklärung nachgehen und erfahren, wie man Zweifelsfälle erkennt und diese von Fehlern abgrenzt. Außerdem werden aktuelle sprachliche Zweifelsfälle auch aus historischer Perspektive betrachtet, so dass Sie ihre Entstehungsursachen und die dahinterstehenden Entwicklungstendenzen kennenlernen werden. Im Kurs werden Sie überdies mit den korpuslinguistischen Methoden sowie Elizitationsverfahren (Akzeptabilitäts-, Lücken- und Korrekturtests), die auch außerhalb der Zweifelsfalllinguistik Anwendung finden, vertraut gemacht.
Lernziele: Nach Abschluss des Kurses werden Sie ein kritisches Verständnis für Sprachnormen und den Normwandel entwickelt haben. Sie werden in der Lage sein, sprachliche Zweifelsfälle nicht nur zu identifizieren, sondern diese mittels der im Kurs vorgestellten empirischen Methoden souverän zu untersuchen. Außerdem werden Sie dem zweifelnden Gegenüber bei bestehender Unsicherheit, welche Sprachform korrekt ist, eine begründete Orientierung geben können.
Anbieter: Prof. Dr. Ute Schmid (Universität Bamberg), Prof. Dr. Renata Szczepaniak, Dr. Anja Gärtig-Daugs (Universität Bamberg)
Mitwirkende: Carlotta Hübener
Lernziele: Dieser Kurs richtet sich an (angehende) Grundschullehrkräfte, die sich dem Thema Datenkompetenz widmen und es ihren Schüler:innen vermitteln wollen. Der Kurs beinhaltet die Module Daten, Datenspeicherung und Datenzugriff, Datenanalyse, Datenethik sowie Datenschutz und Datensicherheit. Vorkenntnisse im Bereich Informatik oder Künstliche Intelligenz sind dafür nicht erforderlich.
Weitere Informationen folgen.
Die Lehrveranstaltungen am Institut für Germanistik beginnen im Sommersemester 2023 am 11. April 2023. Die Woche vom 3. bis 7. April 2023 ist zur Korrekturentlastung lehrfrei.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Sprachwissenschaftliche Vorträge am Institut für Germanistik in Leipzig“ (SPIGL) werden Projekte und aktuelle Forschungsfragen von Sprachwissenschaftler:innen aus dem Institut für Germanistik und von Gästen vorgestellt. Die Vorträge finden dienstags ab 18:00 Uhr (s.t.)…
Renata Szczepaniak ist seit 1. April 2022 Professorin für Historische Sprachwissenschaft des Deutschen an der Philologischen Fakultät, Institut für Germanistik.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Sprachwissenschaftliche Vorträge am Institut für Germanistik in Leipzig“ (SPIGL) werden Projekte und aktuelle Forschungsfragen von Sprachwissenschaftler:innen aus dem Institut für Germanistik und von Gästen vorgestellt.
Die Vorträge finden ab dem 12.04.2022 im…
Im Rahmen der Vortragsreihe „Sprachwissenschaftliche Vorträge am Institut für Germanistik in Leipzig“ (SPIGL) werden Projekte und aktuelle Forschungsfragen von Sprachwissenschaftler:innen aus dem Institut für Germanistik und von Gästen vorgestellt.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Sprachwissenschaftliche Vorträge am Institut für Germanistik in Leipzig“ (SPIGL) werden Projekte und aktuelle Forschungsfragen von Sprachwissenschaftler:innen aus dem Institut für Germanistik und von Gästen vorgestellt.