Das Projekt hat als Ziel den Aufbau eines multimodalen Korpus zum Deutschen als Minderheitensprache in Lateinamerika, vor allem in Argentinien, aber auch in Brasilien und ergänzend potenziell in weiteren Ländern.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Erhebung in Buenos Aires, Stadtteil Belgrano, März 2021, projekteigenes Foto
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Erhebung mit Wolgadeutschen bei Coronel Súarez, März 2021, projekteigenes Foto

Das Projekt hat als Ziel den Aufbau eines multimodalen Korpus zum Deutschen als Minderheitensprache in Lateinamerika, vor allem in Argentinien, aber auch in Brasilien und ergänzend potenziell in weiteren Ländern. Das Korpus soll die systematische Erforschung der deutschen Varietäten in diesen mehrsprachigen Migrationskontexten, besonders in Argentinien, ermöglichen. Von Interesse ist dabei die Untersuchung der sprachlichen (primär morphosyntaktischen, aber auch graphematischen und phonologischen) Entwicklungen und der Variation sowie sprachlicher Ideologien und der sprachlichen Identitäten. Das multimodale Korpus, das sich derzeit im Aufbau befindet, enthält neben mündlichen Interviewdaten und (historischen wie gegenwärtigen) schriftlichen Daten (Briefe, Tagebücher, Übersetzungsstimuli) auch ergänzend visuelle Daten (Linguistic Landscapes). Die Daten werden transkribiert bzw. transliteriert und linguistisch annotiert (bspw. PoS-Tagging), sie sollen längerfristig über entsprechende Plattformen/Tools der Forschung und Lehre allgemein zugänglich gemacht werden.

Kooperation und Unterstützung

  • Centro DIHA (Universidad Nacional de San Martín, Buenos Aires): Das Centro DIHA ist ein Dokumentationszentrum der deutschsprachigen Immigration in Argentinien. Es hat das Projekt mit fast zweitausend Schriftzeugnissen und der Vermittlung zahlreicher Kontaktpersonen für die Interviewdurchführungen in der Hauptstadt Buenos Aires maßgeblich unterstützt. Centro DIHA war auch Kooperationspartner in einem binationalen BAYLAT-Projekt zur öffentlichkeitswirksamen Aufbereitung von Schriftzeugnissen deutscher Einwanderung in Lateinamerika (April 2021 bis März 2022, Leitung Dr. Angélica Prediger).
  • Prof. Dr. Yolanda Hipperdinger (Universidad Nacional del Sur): Unterstützung bei der Vermittlung von Kontaktpersonen für Interviews unter den Wolgadeutschen in und bei Coronel Súarez. Prof. Yolanda Hipperdinger forscht selbst zu den Wolgadeutschen in der Region und war Kooperationspartnerin im oben genannten BAYLAT-Projekt.
  • Prof. Dr. em. Roberto Bein (Universidad de Buenos Aires): Unterstützung bei der Vermittlung von Kontaktpersonen für Interviews in Buenos Aires. Prof. em. Roberto Bein forscht selbst zu Sprachminderheiten in Argentinien und war ebenfalls Kooperationspartner im oben genannten BAYLAT-Projekt.
  • Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl (Universität Trier): Prof. Ursula Lehmkuhl leitet die Deutsche Auswandererbriefsammlung der Forschungsbibliothek Gotha und hat dem Projekt umfangreiches, vielfach bereits transkribiertes Briefmaterial aus Nord- und Lateinamerika zur weiteren Aufbereitung zur Verfügung gestellt.
  • Prof. Dr. Joachim Steffen (Universität Augsburg): Prof. Joachim Steffen hat das Projekt mit der Übersendung von Originalen zu bereits editiertem Briefmaterial aus Brasilien und Argentinien unterstützt.
  • Pedro Oppenheimer: Pedro Oppenheimer hat sich in großen Maßen für die Vermittlung und Organisation von Interviews in der Metropolregion von Buenos Aires eingesetzt.
  • Florencia Gallardo und Marcelo Schwerdt: Beide haben sich in großen Maßen für die Vermittlung und Organisation von Interviews unter Wolgadeutschen in der Region von Coronel Súarez eingesetzt.

Projektaktivitäten

  • 26. Januar 2023: Vortrag des Kooperationspartners Prof. Dr. em. Roberto Bein zum Deutschen als Minderheitensprache in Argentinien im Rahmen der Vortragsreihe #PerspektivenDurchDenken auf Einladung von Dr. Angélica Prediger.
  • 21. November 2022: Vortrag von Prof. Dr. Renata Szczepaniak, Dr. Angélica Prediger und Dr. Siegwalt Lindenfelser zum Thema „Deutsch in Argentinien: Geschichte und Dokumentation“ im Rahmen der Linguistischen Vernetzungstreffen an der Universität Leipzig.
  • 14. Oktober 2022: Vortrag der Kooperationspartnerin Prof. Dr. Yolanda Hipperdinger zum Wolgadeutschen in Argentinien im Rahmen des II. MINGLA-Workshops auf Einladung von Dr. Angélica Prediger.
  • März 2022: Feldforschungsreise nach Argentinien von Prof. Dr. Renata Szczepaniak, Dr. Angélica Prediger und Dr. Siegwalt Lindenfelser mit umfangreichen Erhebungen an den Ortspunkten Buenos Aires, Bahía Blanca und Coronel Súarez mit Umgebung.
  • 3./4. März 2022: Internationale Konferenz „Deutsche Sprachminderheiten weltweit kontrastiv – Fallstudien, Methoden und Korpora“, durchgeführt mit SPOT-Förderung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg unter Leitung von Dr. Angélica Prediger am 3./4. März 2022. Ein Tagungsband ist in Vorbereitung.
  • 29. November 2021: Vortrag von Dr. Angélica Prediger zu Schriftzeugnissen deutscher Einwanderer in Argentinien im Rahmen der 5. Ciclo de Charlas del Centro DIHA auf Einladung des Kooperationspartners Centro DIHA.

Projektleitung
Prof. Dr. Renata Szczepaniak (Universität Leipzig)

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen
Dr. Angélica Prediger (Universität Leipzig)
Dr. Siegwalt Lindenfelser (Universität Leipzig)

Hilfskräfte für Transkription und Annotation
Anna Brodmann (Mai 2021 bis März 2022, Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Jakob Böhm (Oktober 2021 bis März 2022, Otto-Friedrich-Universität Bamberg)

Hilfskräfte für Digitalisierung
Ezequiel Federico Andres (März 2022, Centro DIHA, Universidad Nacional de San Martín)
Federico Gustavo Engler (März 2022, Centro DIHA, Universidad Nacional de San Martín)