Graduiertengruppe LTLS
Die Graduiertengruppe erforscht literatur- und kulturwissenschaftliche Gegenstände in ihren kulturverbindenden und kulturübergreifenden Zusammenhängen. Die dabei entstehenden Projekte haben literatur- und kulturhistorische Erkenntnisziele, die sie sprach-, kultur- und epochenübergreifend verfolgen. Sie reflektieren theoretische und methodologische Probleme, basieren auf transdisziplinären Zusammenhängen und entstehen häufig im Rahmen von internationalen Forschungskooperationen. Die Arbeitsweise der Gruppe ist durch eine enge Kooperation zwischen Hochschullehrenden und Promovierenden geprägt, zugleich durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Eigeninitiative. In zwei gemeinsamen Kolloquien pro Semester werden die methodischen Grundlagen und die Arbeitsfortschritte der Promotionsprojekte diskutiert. Regelmäßige Vortragsreihen und Kolloquien der Lehrenden der Graduiertengruppe gewährleisten die Kontinuität der Betreuung.
Bestandteil der Gruppe ist der binationale PhD-Studiengang „Transcultural German Studies“ zwischen der Universität Leipzig und der University of Arizona, Tucson.
In der Nachfolge von Prof. Dr. Frieder von Ammon, der an die Ludwig-Maximilians-Universität München wechselt, begrüßen wir Prof. Dr. Ralf Haekel (Institut für Anglistik) als neues Mitglied des Kollegiums der Graduiertengruppe.
Getragen wird die Graduiertengruppe durch die folgenden Hochschullehrenden der Philologischen Fakultät:
Betreuung der Graduiertengruppe
Lehre im Wintersemester 2024/2025
Hier finden Sie die Lehrveranstaltungen, die im Wintersemester 2024/2025 für die Promovierenden der Graduiertengruppe geöffnet sind.
Deutschsprachige Lyrik von Frauen
- Dienstag, 13:15–14:45 Uhr, SR 226, Campus Augustusplatz, 04109 Leipzig
- Dozent: Prof. Dr. Dieter Burdorf
Obwohl die Geschichte der Lyrik seit der griechischen Dichterin Sappho (um 600 v. Chr.) maßgeblich von Autorinnen geprägt ist, werden Lyrikerinnen in der Geschichtsschreibung der deutschsprachigen Lyrik häufig marginalisiert. Wir verfolgen die Geschichte der von Frauen geschriebenen Lyrik von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.
Bitte anschaffen:
Anna Bers (Hg.): Frauen/Lyrik (RUB 14193, 9,80 €).
Kolloquium Literaturtheorie: Deutsch-jüdisches Denken
- Dienstag, 15:15–16:45 Uhr, SR 226, Campus Augustusplatz, 04109 Leipzig
- Dozent: Prof. Dr. Dieter Burdorf
In diesem Kolloquium werden Positionen der Literaturtheorie gemeinsam erarbeitet und diskutiert. In diesem Semester beschäftigen wir uns mit Texten deutsch-jüdischer Denker aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (z. B. M. Buber, F. Rosenzweig, M. Susman, K. Wolfskehl, W. Benjamin, G. Scholem, W. Kraft, L. Strauss). Das Programm wird zusammen mit den Teilnehmenden in der 1. Sitzung festgelegt.
Else Lasker-Schüler und die deutsch-jüdische Lyrik ihrer Zeit
- Mittwoch, 15:15–16:45 Uhr, SR 22 Campus Augustusplatz, 04109 Leipzig
- Dozent: Prof. Dr. Dieter Burdorf
Else Lasker-Schüler (1869–1945) ist die wichtigste deutsch-jüdische Dichterin des 20. Jahrhunderts. Wir studieren ihr lyrisches Werk und vergleichen es mit dem anderer jüdischer Schreibender (K. Wolfskehl, L. Strauss, W. Kraft, N. Sachs, L. Greve u.a.).
Bitte anschaffen:
E. Lasker-Schüler: Die Gedichte. Hg. v. G. Sander. Reclam, ISBN 978-3-15-020598-3, 528 S.,
14,- €; nicht die Auswahl-Ausgabe!).
Familien-Fiktionen in der Gegenwartsliteratur
- Dienstag, 11:15–12:45 Uhr, SR 315, Campus Augustusplatz, 04109 Leipzig
- Dozenten: Prof. Dr. Jobst Welge/Prof. Dr. Anna Artwińska
Lyrik der Moderne: Landschaften, Objekte
- Mittwoch, 11:15–12:45 Uhr, GWZ, H1.315, Beethovenstraße 15, 04107 Leipzig
- Dozent: Prof. Dr. Jobst Welge
Familien-Fiktionen in der Gegenwartsliteratur
- Dienstag, 11:15–12:45 Uhr, SR 315, Campus Augustusplatz, 04109 Leipzig
- Dozenten: Prof. Dr. Anna Artwińska/Prof. Dr. Jobst Welge
Unsere Promovierenden stellen sich vor
Anna-Luisa Burg studierte Europäische Kultur- und Ideengeschichte, Medientheorie und -praxis (B.A.) und Klassische Antike (M.A.) in Karlsruhe und Leipzig. Sie beendete ihr Studium im Januar 2021 mit einer Arbeit über die Rolle der Ironie im Wissenschaftsdiskurs der mittelbyzantinischen Zeit. Seit April 2021 arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt mit dem Titel „Imperiale Weiblichkeit. Entscheidungskompetenz von Frauen in der spätbyzantinischen Zeit aus transkultureller Perspektive“. Die Arbeit wird von Prof. Dr. Foteini Kolovou (Leipzig) sowie Prof. Dr. Dieter Burdorf (Leipzig) als Mentor betreut. Seit November 2021 ist sie darüber hinaus wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Leipzig am Lehrstuhl für byzantinische und neugriechische Philologie.
Serena Cianciotto ist Promovierende an der Universität Siena und an der Universität Leipzig im Rahmen einer Cotutelle-Vereinbarung.
Sie hat vorher Moderne Literaturen und Kulturen in Venedig und Pisa studiert, mit einem Fokus auf die Bereiche der Lusitanistik, der Germanistik und der Komparatistik. Für ihre Masterarbeit hat sie sich mit dem Status des Charakters im deutschen und portugiesischen Drama 1961–1975 beteiligt.
Ihr aktuelles Forschungsprojekt im Promotionsfach Romanische Studien wird von Prof. Dr. Jobst Welge (Leipzig) und Prof. Dr. Ida Campeggiani (Siena) betreut.
Der Titel der Dissertation lautet Saghe familiari al cambio del secolo: un confronto di casi europei fra i secoli XIX-XX e XX-XXI / Generationenromane am Jahrhundertwechsel: ein Vergleich in der europäischen Literatur zwischen den Jahrhunderten XIX-XX und XX-XXI.
In der Arbeit wird eine Definition von Generationenroman vorgeschlagen und eine sowohl diachronische als auch diatopische Überlegung vorgebracht besonders über Romane aus der italienischen, deutschen und portugiesischen Literatur.
Camille Clère studierte von 2018 bis 2020 im Doppelbachelor Germanistik und Romanistik an der Université Lumière Lyon 2 sowie Romanistik, Germanistik und Bildungswissenschaften an der Universität Leipzig. Sie beendete ihr Studium mit der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien im Januar 2024 mit einer Arbeit zum Thema „Quand les désirs font désordre : l’écriture de la transgression dans Monsieur Vénus, L’Animale et La Tour d’amour de Rachilde“.
Seit Februar 2024 arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt mit dem Titel « À la croisée des discours : Ambivalences des mises en scène du genre dans les romans des autrices de la fin du XIXe au début du XXe siècle » / „Überschneidende Diskurse: Ambivalenzen der Geschlechterinszenierungen in den Romanen der Autorinnen vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert“.
Die Dissertation befasst sich mit Geschlechterinszenierungen in Romanen von Schriftstellerinnen (Rachilde, Daniel Lesueur, Jane de la Vaudère, Camille Pert, Georges de Peyrebrune) der Jahrhundertwende (ca. 1880–1914). Ziel der Arbeit ist es, die Verkörperung des Konflikts zwischen damaligen feministischen und antifeministischen Diskursen in den Werken zu untersuchen, sowie die ständige Spannung zwischen Transgression und Aufrechterhaltung der Geschlechterrollen.
Das Promotionsvorhaben in der französischen Literaturwissenschaft wird von Prof. Dr. Uta Felten (Leipzig) betreut sowie von Prof. Dr. Dieter Burdorf (Leipzig) als Mentor.
Luis Galeni hat einen Studienabschluss in Geschichte, einen Master in Literaturwissenschaft und promoviert in Romanistik, mit Schwerpunkt auf die Vergleichende Literaturwissenschaft. Seine Forschung ist über das Verhältnis von Zeit und Geschichtsbewusstsein bei Thomas Mann, Graciliano Ramos, Gabriel García Márquez und José Saramago. In Brasilien war er Lehrer für Geschichte und Literatur sowie Lektor für lateinamerikanische Kultur. An der Universität Leipzig ist er als Lektor für portugiesische und lateinamerikanische Geschichte im 20. Jahrhundert tätig.
Julia Heinemann hat ihren Master of Studies in English (1900–present) an der Oxford University erworben sowie einen Master of Education an der Georg-August-Universität Göttingen absolviert (Lehramt Gymnasium, Englisch und Geschichte). Die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeit hat sie unter dem Titel „Rethinking Subjectivity after Postmodernism: The Many Faces of Henry James in the Contemporary Literary Imagination“ in Critique: Studies in Contemporary Fiction (peer-reviewed, 2020) veröffentlicht.
Seit 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für britische Literaturwissenschaft. In Ihrer Doktorarbeit mit dem Arbeitstitel „Mina Loy’s Metaphysical Modernism“, betreut von Prof. Dr. Ralf Haekel und Prof. Dr. Miriam Nandi, untersucht sie die philosophische Orientierung des Lebenswerks der modernistischen Autorin und Künstlerin Mina Loy (1882–1966). Ziel der Arbeit ist unter anderem zu zeigen, dass Loys Werke verbreitete Thesen zum Bruch der modernen Literatur mit metaphysischem Denken in Frage stellen, indem sie ästhetisch wie theoretisch die Position des Subjekts im Verhältnis zu Transzendenz und Immanenz neu aushandeln.
Das Promotionsprojekt wird ideell von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.
Anne Herzig hat Evangelische Theologie (Diplom) in Leipzig und Erlangen und Classics and Ancient Civilizations – Hebrew and Aramaic Studies (M.A.) in Leiden (NL) studiert. Sie schloss ihr philologisches Studium mit einer Thesis zur Gartenmetapher in der Hebräischen Bibel und ihr Theologiestudium mit einer Arbeit zum Sündenverständnis bei Søren Kierkegaard und Wolfhart Pannenberg ab. Von September bis Dezember 2021 war sie als wissenschaftliche Hilfskraft als Übersetzerin lateinischer Quellen aus dem 16. Jh. an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften tätig. Seit Januar 2022 arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Eine werkästhetische Studie zu Wirkpotenzialen alttestamentlicher Texte am Beispiel der hinteren Sinaiperikope (Ex 32–34)“. Die Arbeit wird von Prof. Dr. Dr. Andreas Schüle (Leipzig) betreut. Seit Januar 2022 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Leipzig am Lehrstuhl für Theologie und Exegese des Alten Testaments.
Kristin Kirajn studierte von 2015 bis 2019 im Doppelbachelor Germanistik und Kulturwissenschaften und absolvierte anschließend bis 2021 den Master in Germanistik an der Universität Leipzig. Sie beendete ihr Masterstudium mit einer Arbeit über Kolonialismus- und Exotismusdiskurse im „Sinngedicht“ von Gottfried Keller.
Seit November 2022 promoviert sie zum Thema „Kolonialismusdiskurse in Gottfried Kellers Erzähltexten“. Ziel des Promotionsvorhabens ist es, Kellers Einstellung zum Kolonialismus zu untersuchen, indem anhand einer Analyse der Erzählinstanzen ermittelt wird, auf welche Art Kolonialismus- und Exotismusdiskurse in die Werke eingehen und inwiefern Keller dabei intentional auf die Diskurse einwirkt. Sie wird betreut von PD Dr. Leonhard Herrmann sowie von Dr. Stephanie Bremerich als Mentorin.
Kristin Kirajn ist zudem seit 2021 in zwei zivilgesellschaftlichen Kollektiven zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Leipzigs tätig und war zu großen Teilen an der Ausstellung „Colonial Memory: ReTelling DOAA“ beteiligt.
Jonas Köhler hat Romanistik mit den Schwerpunkten Italianistik und Lusitanistik in Leipzig, Rom und Lissabon studiert. Im Juni 2019 beendete er das Studium mit dem Abschluss Master of Arts. Seit Februar 2020 promoviert er zum Thema „Stadt – Mythos – Raum. Rominszenierungen im italienischen Film“. Die Arbeit wird von Prof. Dr. Uta Felten und Prof. Dr. Jobst Welge betreut. Seit April 2021 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig, am Lehrstuhl für romanische Literaturwissenschaft und Kulturstudien für Französistik und Italianistik. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind das italienische Kino von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart, die Dante-Rezeption in neuen Medien sowie der Labyrinth-Mythos in der italienischen Kultur- und Literaturgeschichte.
Paul Krauße hat von 2015 bis 2021 Germanistik, Philosophie und Bildungswissenschaften an der Universität Leipzig studiert und mit dem 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien abgeschlossen. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit der Darstellung von Herkunft in der deutschsprachigen Gegenwartsprosa. Herkunft wird hierbei sowohl in sozioökonomischem als auch in nationalem/nationalkulturellem Sinne verstanden. Im Zentrum stehen unter anderem gattungstheoretische Fragen zu den entsprechenden Primärtexten im Verhältnis zu Gattungen wie Familienroman, Generationenroman, Autosoziobiographie, die Erklärung dieses literarischen Phänomens aus (literatur-)soziologischer und komparatistischer Perspektive und das Verhältnis von literarischer Form und soziologischem Anspruch der Texte. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die deutschsprachige Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, fantastische Literatur, Fiktionstheorie und literaturwissenschaftliche Methoden der Digital Humanities.
Das Promotionsvorhaben in der germanistischen Literaturwissenschaft wird von Prof. Frieder von Ammon und Dr. Leonhard Herrmann betreut.
Marieluise Labry studierte Germanistik und Philosophie in Leipzig und Oslo. Ihre Masterarbeit beschäftigte sich mit narrativen Strategien in Literatur und Film bei Alexander Kluge. Neben dem Studium arbeitete sie am Institut für Germanistik in Leipzig als Wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich der internationalen Zusammenarbeit. Sie promoviert an der Universität Leipzig im Bereich der Literaturwissenschaft bei PD Dr. Leonhard Herrmann. Ihr Dissertationsthema beschäftigt sich mit dem Erinnerungsraum DDR in der Gegenwartsliteratur seit 2010. Seit September 2021 ist sie Stipendiatin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Sina Meißgeier ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie am Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Sie hat Germanistik/German Studies in Leipzig, Cambridge (UK) und Tucson (USA) studiert. Sie promoviert im Rahmen des binationalen Dr. phil./PhD-Studiengangs „Transcultural German Studies“ an der Universität Leipzig und der University of Arizona. Ihr Dissertationsprojekt befasst sich mit "Erzähltem Leben nach dem Holocaust" – konkret der deutschsprachigen Erinnerungsliteratur zum Frauen-KZ Ravensbrück. Schwerpunkte sind die Darstellung der Häftlingsgesellschaft, antifaschistischer Narrative und der Subversion der TäterInnen-Opfer-Binarität. Betreut wird sie von Prof. Dr. habil. Ilse Nagelschmidt (Leipzig) und Ass. Prof. Dr. Joela Jacobs (Tucson) sowie Prof. Dr. Dieter Burdorf (Leipzig) als Mentor.
Nach dem Studium deutscher und russischer Literaturwissenschaft an der TU Dresden (2012–2016), der Nationalen Mečnikov-Universität Odessa (2013–2014), der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität (2016–2019) und der RGGU Moskau (2016–2019) verfasse ich nun meine Dissertation an der Universität Leipzig. Seit 2019 forsche ich Zur Rezeption sowjetischer Literaturtheorie in der Literaturwissenschaft der DDR. Viktor M. Žirmunskij, Russischer Formalismus und Michail M. Bachtin. Der Betreuer des Promotionsprojekts ist Prof. Dr. Dieter Burdorf.
Ziel der Dissertation ist es, erstmals Transferprozesse zwischen der Literaturwissenschaft der Sowjetunion und derjenigen der DDR zu rekonstruieren. Dies geschieht anhand sowjetischer Literaturtheorien, die auch maßgeblich in westlichen Ländern rezipiert wurden. Es wird deutlich, dass der Theorietransfer stärker auf einem internationalen Gefüge aufbaut als auf dem häufig gebrauchten Erklärungsmuster der „Sowjetisierung“.
Studium der tschechischen und deutschen Philologie an der Palacký-Universität in Olmütz/Olomouc. Lektor für tschechische Sprache und Literatur an der Jagiellonen-Universität in Krakau, Universität Wien, seit 2017 Universität Leipzig. Thema der Dissertation: Der Naturalismus in der tschechischen Literatur. Betreuerin: JP Dr. Anna Artwińska, Institut für Slavistik.
Toni Sehler hat von 2016 bis 2022 Musik, Französisch und Bildungswissenschaften an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und der Universität Leipzig studiert. Er hat sein Studium mit der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien abgeschlossen. Während seines Studiums war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seit Juli 2022 promoviert er an der Universität Leipzig zum Thema „Queere Ästhetik und Denkfiguren der Überschreitung im Werk von Marcel Proust“. Sein Promotionsvorhaben wird von Frau Prof. Dr. Uta Felten und Herrn Prof. Dr. Dieter Burdorf als Mentor betreut. Seit November 2021 ist er Hilfskraft am Lehrstuhl für romanische Literaturwissenschaft und Kulturstudien mit den Schwerpunkten Französistik und Italianistik sowie Tutor für literaturwissenschaftliches Arbeiten am Institut für Romanistik. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Geschlechtertheorien (insbesondere Queer Studies, Weiblichkeits- und Männlichkeitsforschung), Mythentransformationen und die postmoderne Proustrezeption des 21. Jahrhunderts.
Nach dem Studium ukrainischer Literaturwissenschaft an der Nationalen Iwan Franko Universität Lwiw (1990–1995) und Slavistik und Romanistik an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität (1995–1997), arbeitete sie als Koordinatorin der Internationalen Schule für Humanwissenschaften in Ost- und Mitteleuropa der Warschauer Universität Artes Liberales, als freie Schriftstellerin, Journalistin, Redakteurin und literarische Übersetzerin aus dem Deutschen und Polnischen. 2022–2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Seit März 2023 unterrichtet sie an der Universität Leipzig und forscht zu Alteritätskonzepte, Identifikationsmodelle und Interkulturalität bei Olha Kobyljanska und Eugenie Marlitt. Die Betreuerin des Promotionsprojekts ist Prof. Dr. Anna Artwinska. Ziel der Dissertation ist es, unter anderem das Bild der Literatur aus Bukowyna in Deutschland auf die Texte von O.Kobylanska zu erweitern, die eine deutsche Muttersprachlerin war, aber ihre literarischen Texte auf Ukrainisch verfasste.
In der vorliegenden Arbeit werden unterschiedliche Aspekte der Texte von E. Marlitt und O. Kobylanska sichtbar gemacht und in den historischen Kontext gestellt. Die Texte werden aus einer diachronen Perspektive interpretiert und durch die Zusammenschau von germanistischen und slawistischen Forschungen aus den Bereichen postkolonialen, feministischen und postimperialistischen Studien in die jeweiligen Räume eingeordnet.
Lucie Titscher studierte Westslawistik und Slawistik in Leipzig, Prag und Wrocław. Ihr Masterstudium schloss sie 2023 mit einer Arbeit zum Thema „Das weibliche Gesicht der Sudetendeutschen Vertreibung. Kateřina Tučkovás Vyhnání Gerty Schnirch als postkatastrophischer, emanzipatorischer Text“ ab. Die Arbeit wurde 2024 mit dem Georg R. Schroubek Nachwuchspreis ausgezeichnet und wird im ibidem-Verlag veröffentlicht. Während und nach dem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Westslawische Literaturwissenschaft und Kulturstudien, an dem sie seit dem Wintersemester 2024/25 als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt ist. In ihrem Promotionsprojekt untersucht sie jüdische materielle Kultur in der tschechischen und polnischen Literatur seit 1945 im Kontext ambivalenter Besitzverhältnisse. Die Arbeit wird von Prof. Dr. Anna Artwińska betreut.
09/2014 bis 06/2018: Studium der Germanistik am Beijing Institute of Technology
Bachelorarbeit: Realistische Lyrik: Theodor Storms Gedicht Geh nicht hinein
10/2018 bis 08/2021: Studium Deutsch als Fremdsprache an der Universität Kassel
Masterarbeit: Ästhetisches Lernen mit der Visualisierung von Lyrik im DaF-Unterricht – Lyrik in den DaF-Lehrwerken für B1-Sprachniveau: eine inhaltsbezogene Analyse
seit 10/2021: Promovendin an der Universität Leipzig, Promotionsfach: Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie
Thema der Dissertation: Analyse der konkreten Poesie auf ästhetischer Ebene, Betreuer: Prof. Dr. Dieter Burdorf
Annette Wolf studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Bielefeld und der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie war wissenschaftliche Hilfskraft am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer. Von 2016 bis 2020 arbeitete sie als wissenschaftliche Referentin der Direktion am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig. Seit April 2020 ist sie Ismar-Elbogen-Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks in Kooperation mit dem Leo Baeck Institute New York und promoviert bei Prof. Dieter Burdorf im Fachbereich Germanistik an der Universität Leipzig über die Romantikrezeption nach 1933 in deutsch-jüdischer Perspektive. In dem Promotionsprojekt werden die literaturtheoretischen und -historischen Auseinandersetzungen jüdischer Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Zusammenhang mit der Erfahrung von Verfolgung, Ausschluss, Exil und Nach-Exil untersucht.
Publikationen:
Rezension zu: Stefan Matuschek, Der gedichtete Himmel. Eine Geschichte der Romantik, München 2021, online unter: http://www.gestern-romantik-heute.uni-jena.de/index.php/de/wissenschaft/rezensionen.
Aufklärer der Nebelaura. Wahlvaterschaften inklusive: Hans-Christian Riechers' Biographie des unzeitgemäßen Literaturwissenschaftlers Peter Szondi, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.2020.
Rezension zu: Hans-Joachim Hahn/Olaf Kistenmacher (Hgg.), Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft II. Antisemitismus in Text und Bild - zwischen Kritik, Reflexion und Ambivalenz, Berlin / Boston: De Gruyter Oldenbourg 2019, in: sehepunkte 20 (2020), Nr. 5 [15.05.2020], [<http://www.sehepunkte.de/2020/05/33448.html>].
Simon Dubnow und seine Kritiker: Die Rezeption der Weltgeschichte des jüdischen Volkes in der Weimarer Republik, in: Jahrbuch des Dubnow-Instituts/Dubnow Institute Yearbook 16 (2017) [2019], 521–547.
Humanismus als Ideal und Wirklichkeit. Käte Hamburger deutet das Vermächtnis Rahel Varnhagens, in: Mimeo. Blog der Doktorandinnen und Doktoranden am Dubnow-Institut, 8. Mai 2019 [<http://mimeo.dubnow.de/humanismus-als-ideal-und-wirklichkeit/>].
Rezension zu: Bettina Bannasch/Michael Rupp (Hgg.), Rückkehrerzählungen. Über die (Un-)Möglichkeit nach 1945 als Jude in Deutschland zu leben. Göttingen 2018 , in: H-Soz-Kult, 23.07.2018, [<www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-29173>].
Von der Zerstörung der Vernunft. Mihail Sebastians Bukarester Tagebücher, in: Jüdische Geschichte & Kultur. Magazin des Dubnow-Instituts 2 (2018), 40–42.
Das Panzerdenkmal bei Dreilinden im Kontext von Kaltem Krieg und Bündnispolitik, in: Peter Boeger, Alexander Dowe (Hgg.), Panzerdenkmal Berlin Dreilinden. Geschichte und Hintergründe, Berlin 2014, 120–141 (gemeinsam mit Axel Klausmeier).
Veranstaltungskalender
Alle Vorträge der genannten Veranstaltungsreihen sind für die Mitglieder der Graduiertengruppe zugänglich.
Veranstaltungsreihen
Veranstaltungsarchiv
Hier finden Sie eine Übersicht über die bisher stattgefundenen Kolloquien und Vorträge.
Das Programm des Frühjahrskolloquiums finden Sie hier.
Otto Karpfen/Otto Maria Carpeaux. Metamorphosen eines österreichischen Juden in gefährlichen Zeiten
Öffentliche Keynote
Prof. Dr. Helmut Galle (São Paulo/Brasilien): Otto Karpfen/Otto Maria Carpeaux. Metamorphosen eines österreichischen Juden in gefährlichen Zeiten
Datum: 15.12.2023 um 17:30 Uhr
Ort: SR 203, Seminargebäude der Universität Leipzig, Campus Augustusplatz, 04109 Leipzig
Das Frühjahrskolloquium 2023 der Graduiertengruppe wurde wiederum hybrid durchgeführt, wobei der größte Teil der Promovierenden in Präsenz teilnahm. Der neueste Stand der Promotionsprojekte zu Umbrucherfahrungen in der ostdeutschen Literatur nach 1990 sowie zum Mythos Rom wurde diskutiert. Neue Projekte zur aktuellen, postrevolutionären ägyptischen Horrorliteratur sowie zu transkulturellen Erfahrungen kenianischer Au-Pairs in Deutschland wurden vorgestellt. Die Leipziger Anglistin Miriam Nandi untersuchte Formen der transkulturellen Erinnerung bei dem anglophonen indischen Gegenwartsautor Vikram Seth. Die Komparatistin Anna Gaidash (Kiew/Leipzig) widmete sich der Gestaltung alter Figuren in ukrainischen Dramen des frühen 20. Jahrhunderts sowie im dramatischen Werk des US-amerikanischen Autors Eugene O’Neill.
Das Programm des Frühjahrskolloquiums finden Sie hier.
Auf dem Herbstkolloquium 2022 stellten sich weitere Promovierende der Graduiertengruppe mit ihren Projekten vor, darunter auch Anne Herzig, die an der Theologischen Fakultät an einem Thema zu aktuellen Hermeneutiken des Alten Testaments arbeitet. Ein Schwerpunkt des Kolloquiums lag auf Untersuchungen zur europäischen Romanliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts. Ferner stellte sich Prof. Ralf Haekel als neuer Hochschullehrer in der Graduiertengruppe mit einem englischsprachigen Vortrag zum „Ende der Romantik“ bei Thomas Carlyle vor, der Anlass zu Diskussionen über das Verständnis von Romantik in den verschiedenen Philologien gab.
Das Programm des Herbstkolloquiums finden Sie hier.
Am 6. Mai 2022 traf sich die Graduiertengruppe zu ihrem dritten Kolloquium – dem ersten, das in Präsenz stattfinden konnte. Da sich mehrere Mitglieder im Ausland aufhielten, wurde es hybrid durchgeführt. So konnte die Präsentation von Thomas Benjamin Fuhr aus Tucson problemlos eingebunden werden. Sina Meißgeier und Leonhard Herrmann stellten den Stand des vom DAAD geförderten Austauschprogramms mit der University of Arizona vor. Den Höhepunkt des Tages bildete die öffentliche Keynote des italienischen Germanisten Dr. Michele Vangi, der als Lektor des DAAD in Kiew derzeit von Berlin aus arbeitet.
Auf dem Kolloquium wurde beschlossen, dass die Graduiertengruppe neben dem englischen Namen zusätzlich eine deutsche Bezeichnung erhält: „Leipziger Literaturwissenschaft Transkulturell“.
Das Programm des Frühjahrskolloquiums finden Sie hier.
Am 10. Dezember 2021 traf sich die Graduiertengruppe „Leipzig Transcultural Literary Studies“ zu ihrem zweiten ganztägigen Kolloquium. In einem von zwei Promovierenden geleiteten Methoden-Workshop am Vormittag wurde das für die Arbeit der Gruppe wichtige begriffliche Instrumentarium weiter geschärft. Am Nachmittag stellten sich in einer dichten Vortragsfolge drei der beteiligten Hochschullehrenden sowie drei Promovierende mit ihren Forschungsprojekten vor. Dabei ging es um Konzepte von ‚Romantik‘ und ‚Naturalismus‘ in verschiedenen Literaturen, um Gegenwartsromane im deutschsprachigen Raum und in verschiedenen afrikanischen Kulturen sowie um Techniken gezielter Fragmentierung in der mehrsprachigen Lyrik der Gegenwart.
Das Programm des Herbstkolloquiums finden Sie hier.
Mit einem Auftakt-Kolloquium am 11. Juni 2021 ist die Graduiertengruppe Leipzig Transcultural Literary Studies (LTLS) als neuer Bestandteil des Graduiertenzentrums Geistes- und Sozialwissenschaften der Research Academy Leipzig (RAL) eröffnet worden. Diskutiert wurden unter anderem Vorträge über postmemoriale Poesie aus Osteuropa, den Rom-Mythos in Filmen des 20. und 21. Jahrhunderts sowie transkulturelle Darstellungsverfahren in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
Das Programm des Auftaktkolloquiums finden Sie hier.