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Dank der Unterstützung des Deutschen Übersetzungsfonds werden am Institut für Slavistik Seminare zum Literarischen Übersetzen angeboten.

Im Wintersemester 2022/ 2023 hat die Übersetzerin Antje Ritter-Miller eine Lehrveranstaltung zum Thema Übersetzen macht Weltliteratur – eine Übung hautnah unterrichtet. Hier ein kurzer Rückblick:

"Was muss eigentlich alles passieren, bis ein Buch wirklich in einer Übersetzung erscheint? Anhand praktischer Beispiele haben wir uns angeschaut, wie man auf dem polnischen Buchmarkt Literatur auswählt, die deutschen Verleger:innen und deutschsprachigen Leser:innen gefallen könnte. Dabei haben wir in fast alle Genre reingeschnuppert: Erzählungen, Romane, Krimis, Fantasy, Lyrik, Theaterstücke, literarische Reportagen und historische Zeitzeugnisse. Das Hauptaugenmerk haben wir auf die literarischen Übersetzungen gelegt. Doch ebenso wichtig sind die Kontaktaufnahme, das Anfertigen von Gutachten, die Auswahl von Verlagen und die entsprechende Überzeugungsarbeit. Ein praxisnaher Einblick in das Arbeitsleben von literarischen Übersetzern – danke für ein ergiebiges Semester mit engagierten Teilnehmer:innen, das unbedingt nach Fortsetzung ruft."

Im Sommersemester 2023 bietet Marina Koreneva eine Lehrveranstaltung zum Thema Humor und Ironie in der russischen Literatur aus translatorischer Perspektive: Sprachliche Wege und Umwege bei der Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche an:

"Die Lehrveranstaltung ist als eine praktische Einführung in die russische Lachkultur mit dem Hinblick auf die translationswissenschaftliche Problematik angelegt und setzt die gemeinsame vergleichende Analyse einzelner Beispiele aus den gestandenen Übersetzungen russischer Autoren (Gogol, Bulgakow, Charms, Ilf und Petrow, Wenedikt Jerofejew u. a) wie auch die Besprechung der Übersetzungen von den Teilnehmer:innen voraus. Zur Übersetzung werden die Texte von Dmitrij Gortschew, Viktor Schenderowitsch, Michail Žwanezki, Grigori Gorin u.a. angeboten. Ergänzend dazu kommen Witze über Putin als Form der gegenwärtigen Folklore und Ausdruck des inneren Widerstands hinzu. Die gemeinsame Arbeit an den vorgelegten Übersetzungen, der eine textkritische Analyse vorangehen soll, bietet die Möglichkeit, der Frage nachzugehen, welche spezifischen Merkmale die russische Lachkultur auszeichnen und wie sich die Letztere zur deutschen Lachkultur verhält. Zum Schluss werden einzelne Texte zur Theorie des Lachens vor dem Hintergrund der besprochenen Texte diskutiert (Arthur Schopenhauer, Henri Bergson, Michail Bachtin)."
 

Weitere Informationen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis auf Seite 61.