Sie interessieren sich für das Promotionsstudium an unserem Institut? Hier finden Sie grundlegende Informationen von der Anmeldung bis zur Abgabe der Promotion. Darüber hinaus informieren wir Sie über weitere Formate, die Sie in Ihrer Promotionen unterstützen können.
Die ersten Schritte zur Promotion
Wenn Sie am Institut für Slavistik promovieren möchten, suchen Sie sich zunächst eine Betreuerin bzw. einen Betreuer, vereinbaren mit ihr bzw. ihm das Thema und füllen einen Antrag auf Eintragung in die Doktorandenliste aus. Diesen reichen Sie zusammen mit Ihrem Hochschulzeugnis im Dekanat der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig ein.
Aktuelle Promotionsvorhaben
Luisa Klatte
Schwangerschaftsabbrüche in der DDR und in der Volksrepublik Polen – (post-)sozialistische Verhandlungen von Geschlecht und Feminismus
Betreuung: JProf. Dr. Anna Artwińska
Abstract: Sowohl in Deutschland als auch Polen wird das Recht auf Schwangerschaftsabbruch aktuell im Strafgesetzbuch verhandelt, wodurch Schwangerschaftsabbrüche als prinzipiell kriminell gelten. Das war nicht immer so, sowohl in der Deutschen Demokratischen Republik als auch in der Volksrepublik Polen waren Schwangerschaftsabbrüche erlaubt. Trotz dieser wichtigen (feministischen) Errungenschaft hat die Zeit der legalen Abbruchmöglichkeiten kaum Eingang in die kulturellen Gedächtnisse oder frauenrechtlichen Bewegungen beider Länder genommen. Diese Irritation nimmt das Dissertationsvorhaben zum Ausgangspunkt und will anhand des Rechts auf körperliche Selbstbestimmung die Frage nach der Existenz (post-)sozialistischer Feminismen (neu) stellen. Der Vergleich zwischen (Ost-)Deutschland und Polen soll dabei Auskunft über Kontinuitäten sowie Brüche in der Verhandlung der Kategorie Geschlecht in Ostmitteleuropa geben.
Zuordnung/ Förderung: Promotionsstipendium Hans-Böckler-Stiftung
Marcel Guhl
On the Contribution of Long-term Memory to Success in Instructed Adult Foreign Language Grammar Learning
Betreuung: Prof. Dr. Olav Mueller-Reichau
Abstract: Success in adult foreign language learning is mediated by many factors. Apart from context of learning and instructional techniques being employed, individual learner differences seem to exert a profound impact on learning results (Dörnyei and Ryan 2015). Ullman’s Declarative/ Procedural Model (Morgan-Short and Ullman 2014; Ullman 2015, 2016) identifies learners’ long-term memory capacity as an important individual difference. The model predicts that foreign language grammar learning in beginning adult learners should be mediated by declarative memory, whereas procedural memory capacity should predict learning at intermediate and advanced stages of learning. My project aims at testing these predictions in an institutional setting using Processing Instruction (Benati 2017; VanPatten 2017) to teach different target structures of Russian and Polish Grammar to German native university undergraduates.
Zuordnung/ Förderung:
Mechthild Rutzen
"Doing learning" im schulischen Russischunterricht mit Herkunftssprecher*innen
Betreuung: Prof. Dr. Grit Mehlhorn
Abstract: Herkunftssprachliche Schüler*innen, die am Fremdsprachenunterricht teilnehmen, begreifen sich aufgrund ihrer Vorkenntnisse häufig nicht als Lernende. Wie kann es dennoch gelingen, sie zu motivieren und ihnen Möglichkeiten zur eigenen Weiterentwicklung aufzuzeigen? Zur Untersuchung dieser Frage sollen im Rahmen von kollaborativer Unterrichtsentwicklung gewonnene Audiodaten konversationsanalytisch ausgewertet und auf ko-konstruierte Lernmomente hin untersucht werden. Den theoretischen Hintergrund dieser Auswertung bildet die soziokulturelle Theorie Vygotskijs sowie daraus abgeleitete Konzepte wie Mikro- und Makro-Scaffolding.
Zuordnung/ Förderung:
Bernhard Osterkorn
Mündliche Sprachmittlung in der sprachlichen Entwicklung von Jugendlichen mit russischer Herkunftssprache
Betreuung: Prof. Dr. Grit Mehlhorn
Abstract: Mündliche Sprachmittlung, begrifflich zu unterscheiden von professionellem Dolmetschen, spielt in der Lebenswelt von jugendlichen Herkunftssprechern eine wichtige Rolle, da sie sich in einem transkulturellen Sozialraum befinden und gegenüber Gesprächsteilnehmern, die der Sprache des Herkunftslandes oder des Zuwanderungslandes nicht mächtig sind, eine situative Mittlerrolle einnehmen können.
Im Rahmen eines Verbundprojekts der Universitäten Leipzig und Greifswald wurden in vier Erhebungswellen über einen Zeitraum von vier Jahren Daten zur sprachlichen Entwicklung jugendlicher russischsprachiger Herkunftssprecher in Hamburg und Leipzig erhoben. Anhand dieser longitudinalen Daten wird untersucht, wie sich die komplexen Kompetenzen der mündlichen Sprachmittlung bei den einzelnen Herkunftssprechern ausformen und weiterentwickeln, wobei auch der spezifische sprachliche und lebensweltliche Kontext der Herkunftssprecher in die Untersuchung einbezogen wird. Die Sprachmittlungsaufgabe wird auf ihr diagnostisches und didaktisches Potential evaluiert und es werden Rückschlüsse auf die Stellung der mündlichen Sprachmittlung in einer Herkunftssprachendidaktik gezogen.
Zuordnung/ Förderung:
Anja Lange
Autonomieförderung durch individuelle Sprachlernberatung mit kirgisischen Studierenden – ein Aktionsforschungsprojekt
Betreuung: Prof. Dr. Grit Mehlhorn
Abstract: Sprachlernberatung zielt auf eine Erhöhung der Autonomie der Lernenden durch eine individuelle Beratung, wobei der Fokus auf Sprachlernmethoden und -strategien und deren Erprobung liegt. Das Beratungskonzept lehnt sich an die nicht-direktive Beratung von Carl Rogers an, mit der die Reflexionsfähigkeit und Selbstständigkeit der Ratsuchenden erhöht werden soll. Im Rahmen von Sprachlernberatung am Institut für Angewandte Informatik in Bischkek, Kirgistan, soll Aktionsforschung anhand von konkreten Fallstudien durchgeführt und dabei untersucht werden, inwiefern die kirgisischen Studierenden in der Lage sind, ihr Lernen autonomer zu gestalten. Ausgehend von den in Kirgistan vorherrschenden meist sowjetisch geprägten Lerntraditionen werden Studierende beraten, die sich auf einen Studienaufenthalt in Deutschland vorbereiten. Dabei ist von Interesse, inwiefern die westlichen Vorstellungen von Lernerautonomie und das darauf beruhende Konzept der Sprachlernberatung für Studierende aus Kirgistan geeignet sind. Als Ergebnis der longitudinal angelegten Aktionsforschung sollen Empfehlungen formuliert werden, wie Sprachlernberatungsszenarien an die Zielgruppe angepasst werden können.
Zuordnung/ Förderung:
Abgeschlossene Promotionen
Eine Auswahl an Promotionen, die am Institut für Slavistik seit 1994 abgeschlossen wurden, finden Sie hier.
Graduiertenkolleg IGRA
Das Graduiertenkolleg Interaktion grammatischer Bausteine wurde zum 1. April 2014 eingerichtet und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (GRK 2011) gefördert. Das Graduiertenkolleg ist Teil der Research Academy Leipzig und Mitglied des Graduiertenzentrums Lebenswissenschaften.
Doktorandenkolloquium „Empirische Sprachdidaktik Leipzig“
Dieses Forschungskolloquium wird jedes Semester gemeinsam von den Fremdsprachendidaktikerinnen Fremdsprachendidaktikern der Philologischen Fakultät angeboten und richtet sich an Promovierende im Bereich der empirischen Fremdsprachenforschung.