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Zusammen mit Projektleiterin Prof. Dr. Katrin Wisniewski, die am 1. April die Nachfolge von Erwin Tschirner auf der Gerhard-Helbig-Professur angetreten hat, ist nun auch DAKODA am Herder-Institut angesiedelt.

DAKODA ist ein BMBF-gefördertes Drittmittelprojekt aus der Förderlinie „Datenkompetenzen für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ (Laufzeit 10/2022-9/2025). Das Akronym DAKODA steht für“ Datenkompetenzen in DaF/DaZ: Exploration sprachtechnologischer Ansätze zur Analyse von L2-Erwerbsstufen in Lernerkorpora des Deutschen“.

DAKODA ist ein interdisziplinäres Projekt, das an der Schnittstelle zwischen Lernerkorpuslinguistik, Zweit- und Fremdspracherwerbsforschung und Sprachtechnologie angesiedelt ist. Das Team des Herder-Instituts kooperiert mit dem Language Technology Lab der FernUniversität in Hagen (Leitung: Prof. Dr.-Ing. Torsten Zesch).

In DAKODA wird dabei eine Reihe von unterschiedlichen Zielen verfolgt:

1. Eine gut zugängliche Datenbasis mit einer großen Zahl an Lernerkorpora schaffen und erschließen

DAKODA wird eine Vielzahl an Lernerkorpora zum Deutschen zusammenführen und unter Beachtung datenschutz- und urheberrechtlicher Vorgaben möglichst niederschwellig zugänglich machen. Es sollen teils auch solche Daten verfügbar und analysierbar gemacht werden, die bisher nicht öffentlich bzw. nicht ohne Weiteres für projektexterne Forschende zugänglich waren.

Die Daten werden in einem Repositorium zum Download verfügbar sein. Außerdem wird in DAKODA ein nutzer:innenfreundliches Dashboard entwickelt, mit dem man korpusübergreifend suchen kann.  Die Korpora werden v.a. über ihre Metadaten miteinander verankert.

2. Forschung zur Variation von Lernersprache unter Anwendung explorativer Verfahren des maschinellen Lernens  

Lernersprachenanalysen zeigen schon seit Entstehen der L2-Erwerbsforschung immer wieder eine beträchtliche inter-, aber auch intraindividuelle Variation. Jüngst rückt dies bedingt durch verbesserte Analysemethoden erneut in verstärktem Maße ins Licht: Erwerbsverläufe erweisen sich oft als nicht-linear und sehr dynamisch und sind abhängig von einer Vielzahl an Einflussfaktoren. Dies steht jedoch in einem Spannungsverhältnis zu recht robusten Befunden über den geordneten Erwerb syntaktisch-morphologischer Erwerbsstufen, die für das Deutsche als L2 intensiv beforscht sind.

DAKODA möchte deshalb Aspekte sprachlicher Variation innerhalb dieser Erwerbsstufen genauer analysieren. Dazu sollen computerlinguistische Analyseverfahren (maschinelles Lernen) exploriert und hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Validität eingeschätzt werden.

3. Förderung der Datenmanagement- und Datenalysekompetenzen beim Nachwuchs in DaF/DaZ

Kern von DAKODA ist zudem das zentrale Anliegen, die Datenmanagement- und Analysekompetenzen zur Auswertung großer und heterogener Datenmengen durch Nachwuchswissenschaftler:innen im Bereich DaF/DaZ weiterzuentwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Projekt durch eine Reihe von Workshops begleitet, die Nachwuchswissenschaftler:innen des Fachkontextes DaF/DaZ offenstehen.

Weitere Infos finden sich auf der Projektseite von DAKODA der Universität Leipzig oder auf dakoda.org!

Wir freuen uns sehr, dass DAKODA nun am Herder-Institut zuhause ist und sind sehr gespannt auf den Austausch und die Arbeit am Herder-Institut und an der Universität Leipzig

 

Das DAKODA-Projektteam