Im Rahmen der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland spielt die Sprach- und Kulturarbeit eine zentrale Rolle. Sie wird von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und weltweit beeinflusst und von verschiedenen Mittlerorganisationen im Rahmen vielfältiger Programme und Maßnahmen gestaltet. Die Beziehungen zur Türkei sind in diesem Zusammenhang von besonderem Charakter: Nicht zuletzt durch die Migrationsbewegungen seit dem Anwerbeabkommen von 1961 haben sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern in vielfältiger Hinsicht intensiviert und dazu geführt, dass ein Interesse an Deutschland und der deutschen Sprache auch aktuell vergleichsweise groß ist.
Vom 01.10. bis zum 08.10.2023 war eine Studierendengruppe des Herder-Instituts in Istanbul, um die Ausgestaltung der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik vor Ort kennenzulernen. Das vielfältige Programm bot u.a. die Möglichkeit, an der Deutschen Schule Istanbul und dem Österreichischen St. Georg-Kolleg Einblicke in das Auslandsschulwesen zu gewinnen und in Vorbereitungsklassen sowie im deutschsprachigen Fachunterricht zu hospitieren. An der Türkisch-Deutschen Universität konnten die Teilnehmenden mehr über die Herausforderungen Studierender erfahren, sich binnen eines Jahres auf ein deutschsprachiges Studium vorzubereiten. Neben einem Vortrag zur Programmarbeit in der Region bot der Besuch am Goethe-Institut Istanbul Einblicke in den DaF-Unterricht mit vielfältigen Zielgruppen und engagierten Lehrkräften. Zum Abschluss der Woche fand am Generalkonsulat Istanbul ein Austausch zu Rahmenbedingungen für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik mit dem Kulturattaché Rüdiger Kappes statt. Ein besonderer Gewinn war bei allen Programmpunkten die gemeinsame Reflexion über die neuen Erfahrungen mit den Studierenden und Kolleginnen der Marmara Universität, mit der das Herder-Institut eine ERASMUS-Partnerschaft hat und die Exkursion im Rahmen einer Blended Short Term Mobility realisierte.
