Nachricht vom

Im dritten Teil widmen wir uns den ukrainischen Familiennamen.

Viele neue Familiennamen begegnen uns gerade von den Menschen, welche aus der Ukraine geflüchtet sind. Die Namen mögen auf den ersten Blick vielleicht fremd wirken, doch es finden sich starke Ähnlichkeiten zum deutschen Familiennamensystem.

Ähnlich wie in Deutschland finden wir auch in der Ukraine verschiedene Gruppen von Familiennamen. Man unterscheidet grob zwischen:

  • FamN aus Rufnamen (z.B. I’waniw ‘Iwans Sohn’)
  • FamN aus Berufsnamen (z.B. ‘Melnyk ‘Müller’)
  • FamN nach der Herkunft (z.B. Terno’pilskyj ‘zugehörig zu …’’)
  • FamN nach der Wohnstätte (z.B. Pobereshnyj ‘am Ufer’)
  • Übernamen (nach besonderen Merkmalen z.B. Li’wak ‘Linkshändler’)

Ukrainische Familiennamen können oft durch ihre spezifischen Suffixe erkannt werden. Besonders viele Familiennamen enden mit den Suffixen -enko und -uk. Es handelt sich um sogenannte Diminutivsuffixe (Verkleinerungssilben). Auf der Grafik sind zum Beispiel Schwe’tschenko und Schew’tschuk abgebildet, bei beiden ist der Sohn eines Schusters gemeint. Ebenfalls wurden auch Lehrlinge und Gehilfen ursprünglich so bezeichnet.

Familiennamen auf -enko finden sich häufiger im Osten der Ukraine, Namen mit der Endung -uk eher im Westen.

Neben diesen beiden leicht erkennbaren Familiennamen-Endungen, gibt es noch diverse weitere Bildungsmodelle. So können Familiennamen auch auf -skyj enden.  Dieses Suffix finden wir eigentlich besonders häufig in Polen. Es verweist auf die Zugehörigkeit und wird oft an Ortsnamen, aber auch an Rufnamen, angehängt.

Wir danken unserer Kollegin Natalja Bahrij aus Ternopil (Ukraine) für die Zusendung der Familiennamenlisten und die fachlichen Informationen. Weiterhin wünschen wir ihr und ihrer Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Weitere Artikel zu ukrainischen Namen:
Ukrainische Rufnamen
Ukrainische Vatersnamen

Kein Ereignis gefunden! Es gibt keine gültige Fallback-PID (Liste) im Detail-Plugin