Von der Verdolmetschung der Gedenkfeier zur Befreiung eines Kriegsgefangenenlagers über die Ermöglichung der Kommunikation zwischen einem mexikanischen Theaterregisseur und seinem deutschen Ensemble bis hin zu inklusiver Übersetzungsarbeit mithilfe von Audiodeskription – Sie erhalten bereits während des Studiums die Möglichkeit, verschiedene Übersetzungs- bzw. Dolmetschtechniken in den unterschiedlichsten Kontexten auszuprobieren.
Service Learning – Lernen durch Engagement
Über die Lehrveranstaltungen hinaus werden nicht nur Internationalisierung und Digitalisierung der Lehre gefördert, sondern auch der Berufsbezug des Studiums ausgebaut.
Im MA Konferenzdolmetschen führen Sie im Rahmen des Moduls 04-MKD-2003 unter Anleitung der Dozierenden eigenständig praxisorientierte Dolmetschprojekte durch. Dabei steht nicht nur die Vertiefung von Sprach- bzw. Dolmetschkompetenz an sich im Fokus, sondern auch das Wissensmanagement und die interkulturelle Kompetenz. Das Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) verfügt über eine ganze Reihe von Kooperationspartnerschaften, durch die Sie ein breit gefächertes Angebot an Projekten wahrnehmen können. Dazu zählen unter anderem:
- die Internationalen Trainerkurse (ITK) der Universität Leipzig
- die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke”
- das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig
- das Theatertreffen in Berlin
- das Schauspiel Leipzig
- die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
- das Bauhaus Dessau
In Zusammenarbeit mit unseren Partnereinrichtungen können Sie in verschiedenen Kontexten und Modi dolmetschen, wie beispielsweise bei der simultanen Verdolmetschung von Museumsführungen, dem bilateralen Gesprächsdolmetschen für die Teilnehmenden des ITK oder der simultanen Verdolmetschung von Theaterstücken. Außerdem organisieren die Studierenden in Zusammenarbeit mit einer verantwortlichen Lehrkraft regelmäßig eine simulierte Konferenz mit externen Referierenden und Verdolmetschung. Auch bei universitätsinternen Veranstaltungen im Paulinum oder Audimax ermöglichen die Studierenden des IALT mit ihrer Verdolmetschung die Kommunikation.
Im Rahmen des Masterstudiengangs M.A. Translatologie können Sie in verschiedenen Projekten im außeruniversitären Kontext Ihre Fähigkeiten einbringen. So haben Studierende in einem Seminar eine Reportage über Leipzigs Elektroszene aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. In einem weiteren Übersetzungsprojekt haben Studierende in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Sachsen e.V. zu fünf Kurzfilmen eine Audiodeskription erarbeitet und diese anschließend der Öffentlichkeit bei einer inklusiven Filmvorführung präsentiert.
Das IALT legt großen Wert auf die internationale Zusammenarbeit, besonders im Kontext der Europäischen Union. Durch eine Kooperation mit dem Dolmetschdienst der Europäischen Kommission (SCIC) können regelmäßig virtuelle Lehrveranstaltungen – Virtual Classes – stattfinden, in denen per Videokonferenz die Aufnahmeprüfungen der EU für die Studierenden simuliert werden. Auch gibt es im Masterstudiengang M.A. Konferenzdolmetschen eine Studienreise nach Brüssel. Sie können dabei die EU-Institutionen besuchen, die EU als potenzielle Arbeitgeberin kennen lernen und an simulierten Aufnahmetests teilnehmen. Das IALT ist Mitglied im Netzwerk European Master’s in Translation (EMT) der Europäischen Kommission und arbeitet in diesem Rahmen eng mit der europäischen Generaldirektion Übersetzen zusammen. Der Masterstudiengang M.A. Translatologie ist darüber hinaus Teil des Europäischen Mobilitätsprogramm im Fachübersetzen (METS) und bietet punktuell spezielle Lehrveranstaltungen zum Übersetzen von EU-Texten an.
Alle zwei Jahre haben Sie beim Praxistag die Gelegenheit, mit Vertretern der verschiedenen Berufsverbände, Behörden und weiteren potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Neben offiziellen Stellen wie dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium des Inneren, dem Bundessprachenamt und dem Bundesamt für Justiz sind immer auch Vertreter verschiedener Berufsverbände anwesend. Außerdem stellen der Internationale Trainerkurs (ITK) sowie einzelne Übersetzungsunternehmen ihre Arbeit und mögliche Beschäftigungsmöglichkeiten vor. Im Rahmen des Praxistages informieren die anwesenden Vertreter zunächst bei einer allgemeinen Vorstellung über ihre Arbeit. Im Anschluss daran haben Sie bei Rundtischgesprächen die Möglichkeit, ganz konkrete Fragen zu Themen wie Berufseinstieg, Arbeitsalltag oder den Vorteilen einer Mitgliedschaft in einem Berufsverband oder dessen Nachwuchsprogramm zu stellen und dabei wichtige Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen.