Herzlich Willkommen am Institut für Sorabistik! Lernen Sie hier Forschungsprojekte der einzelnen Mitarbeitenden kennen!

obersorb. Edward Wornar / niedersorb. Edward Wórnaŕ

Sorbische Sprache der Gegenwart

  • Kodifizierung des Sorbischen; Arbeit in der obersorbischen Sprachkommission und der Arbeitsgruppe zur Orthographie
  • Veränderungen in der Morphologie des heutigen Sorbischen
  • Undokumentiertes im heutigen Sorbischen
  • Dokumentation der obersorbischen Lexik


Sorbische Sprachgeschichte

  • Sprachwissenschaftliche Interpration von Sprachdenkmälern
  • Sprach- und kulturwissenschaftliche Interpretation von Volksliedern

Die (bislang fast nicht untersuchten) Volkslieder des Sorbischen stellen aufgrund der späten Verschriftlichung des Sorbischen eine der wenigen Quellen dar, die sowohl sprachlich als auch kulturell in die vorschriftliche, teilweise auch vorchristliche Epoche hineinreichen. Außerdem ist davon auszugehen, dass hier alte Versifikationsregeln erhalten sind, die in der späteren Überliefung durch Textverderbnis und Sprachwandel verdunkelt wurden, so dass zur ihrer Untersuchung einerseits Methoden der historischen Sprachwissenschaft erforderlich sind, andererseits Kulturvergleich mit den nichtslavischen Kontaktkulturen. Erste vorläufige Ergebnisse wurden 2018 auf dem 3. Prager sorabistischen Kolloquium und auf der iclave10 2019 vorgetragen und scheinen geeignet, die Interpretation anderer Sprachdenkmäler zu ergänzen bzw. zu korrigieren.


Europäische Kleinsprachen im Vergleich

Sprachvergleich Walisisch-Sorbisch

Die zunehmende Vernetzheit von Minderheiten insbesondere in Europa resultiert in transkulturellem Dialog, für den ab einem gewissen Punkt auch Sprachkenntnisse unerlässlich sind. Anders ist kompetenter Umgang mit den für den Spracherhalt des Sorbischen relevanten Phänomenen (Diglossie, Sprachwechsel, Sprachwahl im Diskurs und Revitalisierung) wie z. B. in Witaj nicht möglich. In der Lehre spielen andere europäische Kleinsprachen (Kornisch, Walisisch, Litauisch, Esperanto) bereits seit fast zehn Jahren eine Rolle als tertia comparationis auch in der Sorabistik; dieses erfolgreiche Modell wird jetzt auch in der Forschung sowohl synchron als auch diachron (u. a. in Celtoslavica) untersetzt und ausgeweitet (Irischlektorat). Als relevanter Problemkomplex hat sich die unterschiedliche Standardisierung von Minderheitensprachen und ihre Lehre herausgestellt, die an die Mitarbeit vieler Institutsmitglieder in diversen Sprach- und Prüfungskommissionen anknüpft (Eduard Werner, Sabine Asmus, Timo Meškank, Jana Schulz, Stanislav Tomčík, Till Vogt). An der philologischen Fakultät wurde die Forschungsstelle für Minderheitensprachen als institutsübergreifende Einrichtung gegründet, um diesen Schwerpunkt (ebenso wie die Zusammenarbeit mit Kolleg_innen anderer Institute sowie im Ausland) auch nach außen hin sichtbar zu machen. In den B. A. Europäische Minderheitensprachen in Zusammenarbeit mit der Universität Szczecin wurde in diesem Wintersemester zum ersten Mal immatrikuliert. Eine Untersuchung zu Singulativa im Sorbischen und Walisischen (mit Dr. Sabine Asmus) ist erschienen (Celtoslavica).


Zertifizierung ober- und niedersorbischer Sprachkompetenzen nach dem gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen

Aus sprachplanerischen Gründen wurde bereits seit Jahren eine Zertifizierung sorbischer Sprachkompetenzen angemahnt, um die Anerkennung und Akzeptanz des Ober- und Niedersorbischen zu erhöhen, die Motivation zum Erlernen dieser Sprachen zu fördern und um Kriterien für die Formulierung von Qualitätsstandards ausarbeiten zu können. Der Zertifizierung von sorbischen Sprachkenntnissen wird der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen zugrunde gelegt. Die Formulierung und Einführung von Kompetenzniveaus sowie von einheitlichen Standards für Sprachprüfungen Sorbisch-Lernender ist dem WITAJ-Sprachzentrum (Recny centrum WITAJ) als Aufgabe übertragen worden. Das Sorbische Institut Bautzen sowie das Institut für Sorabistik der Universität Leipzig übernehmen als wissenschaftliche Kooperationspartner die fachliche Beratung und Begutachtung. Mittlerweile stehen die Prüfungen bis B1 zur Verfügung, an den weiteren Stufen und entsprechendem Lehrmaterial wird gearbeitet.
 

Wikisłownik – obersorbisches Internetwörterbuch

Nach der Aktualisierung des Rechtschreibewörterbuchs ist die zentrale Sammlung sowohl der bisher verzeichneten als auch der noch nicht verzeichneten Lexeme des Obersorbischen ein wichtiges Desiderat. Damit die Arbeitsergebnisse nicht wie bei traditionellen Wörterbüchern erst nach vielen Jahren zur Verfügung stehen, bot sich die Schaffung eines Langzeitprojektes in Anbindung an Wiktionary an, ein Unterprojekt von Wikimedia (das bekannteste dürfte Wikipedia sein).


Forschungsarbeiten zur Syntax und Morphologie des Sorbischen

Obwohl sich die Mehrzahl der sorbischen Grammatiken mit der Morphologie beschäftigt, gibt es hier noch viele unbearbeitete Teilgebiete, was insbesondere daran liegt, dass die existierenden Sorbischgrammatiken eher präskriptiv als deskriptiv orientiert sind und gewöhnlich eine Doppelfunktion als Schulgrammatiken erfüllen müssen (mit Ausnahme der nicht mehr aktuellen von Mucke 1891 und Faßke 1981). Die Kontroversität des Aspekts im Sorbischen, sowohl Aspektbehandlung allgemein (veröffentlicht) als auch im besonderen Aspekt und Performativität (im Druck) im besonderen erforderte eine erneute Bearbeitung des Themas, um auf die Veröffentlichungen von Kollegen aus dem In- und Ausland einzugehen. Die Erforschung der Singulativa im Walisischen in Verbindung mit dem Sorbischen (zusammen mit Dr. Sabine Asmus) führte zu einer gründlichen Untersuchung der nt-Stämme im Sorbischen (nicht abgeschlossen, Veröffentlichung in Vorbereitung).


Forschungsarbeiten zur sorbischen Sprachgeschichte

Bedingt durch neue Funde ergeben sich sporadisch aktuelle kleinere Forschungsprojekte, die weder absehbar noch in ihrem Umfang planbar sind, so in der Vergangenheit durch den Fund des ältesten bekannten sorbischen Satzes im Handschriftenzentrum der UL (u. a. Werner 2014). Der sensationelle Fund eines niedersorbischen Katechismus aus dem 16. Jh. resultiert ebenfalls in einem derartigen Projekt, da die Bedeutung des Fundes noch gar nicht endgültig abschätzbar ist, bis alle noch existierenden Teile gefunden und ausgewertet sind. Ein Großteil der bislang gefundenen Teile der Handschrift wurden 2014 entziffert, die Handschrift wurde 2015 rekonstruiert und mit der Auswertung begonnen. In Prag auf dem sorabistischen Symposium ist ein erster Vortrag gehalten worden. Die Abschrift ist bis auf einzelne Zweifelsfälle abgeschlossen, 2020 wurde mit der Erstellung des Wörterbuchs und der Kommentare begonnen. Aufgrund des bisherigen Umfangs der Gesamtarbeiten mit über100 Druckseiten wird derzeit eine Buchveröffentlichung angestrebt.


Drittmittelprojekt: Evaluation von Witaj/Sorbisch (Wendisch) als Fremdsprache im Grundschulunterricht

Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, kurz LISUM, hat eine Untersuchung zur Erhebung der Sprachkompetenz im Sorbischen (Wendischen) der Schüler_innen (SuS) der 4. Jahrgangsstufe am ersten Messzeitpunkt (MZP1) im 2. Schulhalbjahr 2014/15 und mit derselben Population am zweiten Messzeitpunkt (MZP2) im 2. Schulhalbjahr 2016/17 ausgeschrieben. Der Ausschreibung liegt das Rahmenkonzept zur Evaluation der sorbischen (wendischen) Bildungsangebote im Grundschulbereich des LISUM und die Leistungsbeschreibung zur Evaluation von WITAJ/Sorbisch (Wendisch) als Fremdsprache im Grundschulbereich des Landes Brandenburg des LISUM zu Grunde, beide vom 21.10.2013. Im Projekt soll die Kompetenzentwicklung der SuS in Bezug auf die Sprachkompetenzen der sorbischen/wendischen Sprache, der sorbischen/wendischen Sachfachsprache und der deutschen Sprache untersucht werden, darüber hinaus auch nichtsprachliche Domänen (u. a. Rechnen). Ebenso erfolgt eine Messung der Kompetenzen und Einstellungen der Lehrkräfte und deren Rahmenbedingungen sowie eine Befragung der Eltern zum Angebots-/ Nutzungsverhalten von sorbischen/wendischen Bildungsangeboten im Land Brandenburg. Das Projekt ist seit Herbst 2018 abgeschlossen.

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Soziolinguistik Walisisch

Das Walisische wird zwar immer als die vitalste keltische Sprache gefeiert, deren Wiederbelebung zum großen Teil nach dem Vorbild der Förderung der sorbischen Sprache bis zum Ende der 1980er Jahre erfolgte, ist aber zunehmend in ihrer Existenz gefährdet. Das bestehende Projekt sammelt Daten, um zu zeigen, dass die Sprache durch folgende Faktoren gefährdet ist: (a) eine deutliche Mehrheit von Lernenden bei (b) gleichzeitig fehlender Institutionalisierung und adäquater Beschreibung der Sprache, die sich (c) zunehmend von einer Gemeinde- in eine Netzwerksprache entwickelt. Tendenzen der Pidginisierung und Kreolisierung werden gezeigt. Zeichen des drohenden Sprachentodes wurden von Asmus in der Celto-Slavica in Bangor/Wales erfolgreich vorgetragen. Ein gemeinsamer Artikel mit Prof Carsten Sinner, bei dem die Situation des Walisischen und des Katalanischen verglichen wurden ist im Druck: Enseñar gramática, ¿pero cuál? La enseñanza de lenguas en proceso de normalización en contexto exolingüístico [Grammatik unterrichten, aber welche? Die Lehre von Sprachen im Normalisierungsprozess im exolinguistischen Kontext], in: María José García Folgado (Hrsg.) Actas del I Congreso Internacional sobre Enseñanza de la gramática, 2014.
 

Walisisch

  • Vokallänge im Walisischen

  • Konsonantenqualität im Walisischen

  • Lexikographie und Lexikologie des Walisischen

  • Walisische Grammatik und Wortbildung, u. a. Aspekt, VSO, Pronomengebrauch

Das Walisische ist wenig beschrieben und hat zudem durch die ökonomische Krise im UK seine wenigen linguistischen Forscher_innen verloren. Daher soll in diesem Projekt Wert auf die Beschreibung der walisischen Wortbildung gelegt werden, die noch nie systematisch beschrieben worden ist. Im Mittelpunkt stehen Derivation, Komposition, aber auch das Grenzgebiet der Phraseologie. Dabei ist deutlich zu zeigen, dass insbesondere in der Komposition der typologische Fakt der VSO-Sprache eine Schlüsselrolle spielt, was bei den dominierenden Englisch-orientierten Beschreibungen des Walisischen völlig ignoriert wird und seiner Sprachgesundheit und Vitalität schadet.

  • Moderne walisische Sprache, Kultur und Literatur

  • Übersetzungstheorie

  • Vergleichende Studien zur Geschichte der keltischen Literaturen und zu keltischen soziokulturellen Entwicklungen

  • Sorbische und walisische Comparanda

Dieses Projekt widmet sich dem Vergleich walisischer und sorbischer Sprache und Kultur. An verschiedenen Unterthemen wird gearbeitet, weitere Forscher werden mit einbezogen. Aspekte dieser Forschung kamen der von Asmus initiierten Tagung Celtic Puzzles – Wales im November 2014 in Szczecin/Polen zum Tragen.

sorb. Jana Šołćina

Fachdidaktik Ober- und Niedersorbisch

Die Fachdidaktik Ober- und Niedersorbisch (Obersorbisch als Mutter-/Erst-, Zweit- und Fremdsprache, Niedersorbisch als Zweit- und Fremdsprache) sowie die Didaktik des bilingualen Unterrichts (BILISFU) sind integraler Bestandteil der Forschungstätigkeit der Stelleninhaberin. Forschungsergebnisse werden in der fortlaufenden Lehre präsentiert, diskutiert und in modernen Lehr- und Lernmaterialien sowie wissenschaftlichen Publikationsorganen publiziert. Aktuelles Beispiel ist die Mitautorenschaft beim Lehrwerk Naša maćeršćina 5 (Bautzen 2020), dem 2020/21 weitere folgen werden, u. a. Zwučujemy a pisamy 6, 7 und 9/10.
 

Bilingualer Spracherwerb

Auch nach dem Erscheinen der Monographie Bilingualer Spracherwerb im Witaj-Projekt (Schulz 2015) geht die Dr. Jana Schulz der Forschungsfrage nach, wie das 1998 im Freistaat Sachsen und im Land Brandenburg eingeführte Spracherwerbsmodell in der zweisprachigen Lausitz umgesetzt wird und sich weiter etabliert. Schwerpunkte bilden hierbei Aspekte der Anwendung von Qualitätsstandards und von Kompetenzniveaus der Sprachvermittlung.
 

Sprachstandserhebungen und Evaluierung

Nach abgeschlossener Evaluierung der Primarstufe und Vorlage eines wissenschaftlichen Abschlussberichts zum Grundschulunterricht in niedersorbischer/wendischer Sprache (Sprachstand, Sprachverständnis und Sprachzuwachs der Niedersorbisch lernenden Kinder in der 4. und 6. Klasse) von Werner/Schulz et al. 2017 wird nunmehr die konkrete Umsetzung der in der wissenschaftlichen Studie formulierten Handlungsempfehlungen untersucht. Auch der Freistaat Sachsen arbeitet an einem Konzept zu Sprachstandserhebungen an Schulen, die nach dem Konzept 2plus arbeiten, das seitens der Universität wissenschaftlich begleitet wird.
 

Zertifizierung ober- und niedersorbischer Sprachkompetenzen

Die Zertifizierung sorbischer Sprachkompetenzen dient dem Ziel, die Anerkennung und Akzeptanz des Ober- und Niedersorbischen zu erhöhen, die Motivation zum Erlernen dieser Sprachen zu fördern und um Kriterien für die Formulierung von Qualitätsstandards ausarbeiten zu können. Der Zertifizierung von sorbischen Sprachkenntnissen wird der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GER) zugrunde gelegt. Die Formulierung und Einführung von Kompetenzniveaus sowie von einheitlichen Standards für Sprachprüfungen Sorbisch-Lernender ist dem WITAJ-Sprachzentrum (Rěčny centrum WITAJ) als Aufgabe übertragen worden. Das Sorbische Institut Bautzen sowie das Institut für Sorabistik der Universität Leipzig übernehmen als wissenschaftliche Kooperationspartner die fachliche Beratung und Begutachtung.
 

Sprachenübergreifender Unterricht

Mehrsprachigkeit in der Schule ist ein Thema, das in der aktuellen Schulpraxis noch zu wenig Aufmerksamkeit findet, obwohl längst bekannt ist, dass Transfer aus zuvor gelernten Sprachen stattfindet und als Lernerleichterung im Unterricht anderer slawischer Sprachen an sächsischen Schulen genutzt werden kann. Auch durch die Teilnahme am Sorbischunterricht besteht Transferpotential, das für sprachenübergreifendes Lernen weiterer in Sachsen gelehrter slawischer Sprachen, z. B. des Tschechischen, Polnischen oder auch Russischen, dienen könnte. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, dass in schulischen Curricula das Bewusstmachen sprachlicher Gemeinsamkeiten erwartet wird, in der Praxis jedoch dieses Potential von Mehrsprachigkeit noch zu wenig ausgeschöpft wird. Slawische Interkomprehension ist ein Forschungsthema, das in der Sorabistik bislang kaum beachtet worden ist und daher im Rahmen des Forschungsprojekts bearbeitet werden soll.

sorb. Hilžbjeta Waltherowa, geb. Ielyzaveta Stefanova

Die Darstellung von Bergarbeitern in der Lausitz, Wales und Donbass in der Literatur des 20. Jahrhunderts

Das Projekt gehört zum Dissertationsthema von Ielyzaveta Walther. Die Forschungen stehen unter literarischen, soziolinguistischen und gesellschaftspolitischen Gesichtspunkten und zielen auf einen Vergleich der Situation der Bergarbeiter und ihrer Literatur in den Regionen im 20. Jahrhundert. Ein Aufsatz zu dem Thema wurde 2015 fertiggestellt und wird 2016 in der Zeitschrift Zeszyty Łużyckie erscheinen.

sorb. Till Wojto

Wortfolge in Minderheitensprachen – Niedersorbisch und Bretonisch

Der Untersuchungsgegenstand des Projektes ist die Wortfolge in Minderheitensprachen – Niedersorbisch und Bretonisch (unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Sprachkontaktsituation): Die Forschungen stehen im Zusammenhang mit dem Dissertationsprojekt von Till Vogt. Ein Artikel zu diesem Thema wurde 2014 in der Zeitschrift Lětopis veröffentlicht.


Soziolinguistik im Vergleich – Niedersorbisch und Bretonisch

Die Forschungen gehören zum Dissertationsprojektes von Till Vogt:

  1. Vergleich der sprachlichen Situation des Niedersorbischen mit der des Bretonischen unter sprachhistorischen und soziolinguistischen Gesichtspunkten;
  2. Aufzeigen von Faktoren, die zu einer syntaktischen Beeinflussung der jeweiligen Minderheitensprache durch die Sprache der Mehrheit führten;
  3. Bestimmung und Beschreibung der gegenwärtigen Lernervarietäten des Niedersorbischen bzw. Bretonischen. Ein Aufsatz zu dem Thema wurde 2015 fertiggestellt und wird 2016 in der Zeitschrift Zeszyty Łużyckie erscheinen.


Anfänge weltlichen literarischen Schaffens in niedersorbischer Sprache

Es wird untersucht, welche Genres und Inhalte in den ersten weltlichen literarischen Werken in niedersorbischer Sprache vertreten sind. Leitend ist hierbei die Frage nach dem frühesten dieser Werke.

Ehemalige Forschungsprojekte

Vokallänge im Walisischen

Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Mitarbeitern des Instituts für Sorabistik und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie mit der Absicht, die Frage der Vokalquantität im Walisischen zu untersuchen. Die bisherigen Beschreibungen der walisischen Phonologie ergeben widersprüchliche Regeln bezüglich der Distribution langer und kurzer Vokale. Zudem wurde noch keine empirischen Bestimmung der Vokalquantität im Walisischen vorgenommen. Ziel dieses Projekts ist es, (1) ein Korpus und eine Typologie bereits existierender Richtlinien zu schaffen, (2) eine akustische Analyse von Sprachaufnahmen durchzuführen um dadurch grundlegende Erkenntnisse in Bezug auf Vokalquantität und -qualität im modernen Walisischen zu gewinnen, (3) die phonologischen Implikationen der Resultate dieser Analyse zu untersuchen und (4) auf Basis der gewonnenen Ergebnisse konkrete Vorschläge zur Orthografie zu entwickeln.

Lautmuster im Irischen: Typologie, Repräsentation und Wandel

Dies ist ein Promotionsprojekt, welches auf die Untersuchung von zentralen Aspekten der irischen und insbesondere der altirischen Phonologie abzielt. Obwohl sich immer mehr Linguisten dem Irischen zuwenden, gibt es weiterhin Fragen zur irischen Phonologie, auf die noch keine zufriedenstellenden Antworten gefunden werden konnten. Im Rahmen des Dissertationsprojektes sollen genau diese Fragen erörtert werden, indem ein neues, im Verlaufe der Forschung entwickeltes phonologisches Modell genutzt wird. Dieses beruht auf akustisch orientierten Repräsentationstheorien und aktuellsten Erkenntnissen der kognitiven Sprachwissenschaft. Die beiden Hauptthemen, nämlich Konsonantenmutationen und Konsonantenqualität, werden aus einer vergleichenden Perspektive betrachtet, womit ein wertvoller Beitrag zur entsprechenden typologischen Literatur geleistet wird. Zudem erfolgt die Untersuchung der beiden Forschungsgegenstände einerseits synchron und innerhalb der phonologischen Repräsentationstheorie, als auch diachron mit Rückblick auf die lange historische Entwicklung der irischen Phonologie.

sorb. Hync Rychtaŕ

Sorbische Sprache der Gegenwart

  • Erfassung der Entwicklung des modernen Wortschatzes der obersorbischen Schriftsprache (besonders Wissenschaft, Technik, Politik, Administration) – dazu Erarbeitung und Veröffentlichung von Wortlisten im Internet und in sorbischen Medien
     

Lexik und Phraseologie der Schriftsprache

  • Erarbeitung, ständige Erweiterung und Veröffentlichung einer umfangreichen Sammlung von Phraselogismen, Redewendungen und feststehenden Mehrwortverbindungen deutsch-obersorbisch
  • didaktisch aufbereitete sprachwissenschaftliche Beiträge (Grammatik, Lexik, Phraseologie) für die sorbischer Fachzeitschrift für Lehrer Serbska Šula