Erfahren Sie mehr über die Lehr- und Forschungsschwerpunkte der Professur für Romanische Sprachwissenschaft mit den Schwerpunkten Hispanistik und Lusitanistik sowie über das ihr zugehörige Personal.
Unsere Professur
Die Geschichte der verschiedenen iberoromanischen Sprachen ist eng miteinander verwoben. Nach der Romanisierung und der damit einhergehenden Latinisierung der Iberischen Halbinsel bildeten sich, auch begünstigt durch Sprachkontakte, unterschiedliche romanische Einzelsprachen heraus. Der Fokus unserer Professur liegt auf der linguistischen Beschreibung des Spanischen und des Portugiesischen in Synchronie und Diachronie. Hierbei beschäftigen wir uns in breiter historischer und geografischer Perspektive mit sprachlichen Zeugnissen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Unsere Schwerpunkte liegen dabei zum einen auf den europäischen Varietäten des Spanischen und des Portugiesischen. Gleichberechtigt untersuchen wir aber auch das Spanische der La-Plata-Region, Perus, Paraguays, Zentralamerikas und der USA sowie die portugiesischen Varietäten Brasiliens, Angolas und Mosambiks. Der sprachlichen Komplexität der Iberoromania tragen wir überdies auch durch die Berücksichtigung des Katalanischen, des Galicischen und des Baskischen in Lehre und Forschung Rechnung.
Lehre
Wir legen Wert auf Formate, die Forschung und Lehre verknüpfen und versuchen unter Heranziehung systemlinguistischer und soziolinguistischer Ansätze vertiefte Einblicke in sprachliche Variation zu gewähren und so Einheit und Unterschiede auch diachron zu erklären. Bei der Betrachtung mittelalterlicher Texte arbeiten wir eng mit der linguistischen Nachbarprofessur für Französische und Italienische Sprachwissenschaft sowie mit der Literatur- und Kulturwissenschaft zusammen, bei der Berücksichtigung von Sprachkontakt und Minderheitensprachen mit dem IALT und anderen Philologien der Universität Leipzig. Die theoretisch-methodischen Ansätze schließlich werden in Kooperation mit der Allgemeinen Sprachwissenschaft erarbeitet und vertieft. Angesichts der zahlreichen Lehramtsanwärterinnen und -anwärter entwickeln wir überdies unterschiedliche Forschungslinien an der Schnittstelle zur Sprachdidaktik und zur (Fremd)spracherwerbsforschung. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Professur für Didaktik der romanischen Sprachen.
Forschung
Im Zentrum unserer Forschung und unserer (inter)nationalen Forschungskooperationen stehen die Varietätenlinguistik mit der Frage nach dem Status unterschiedlicher regionaler Varietäten im Spannungsfeld von Sprachwandel und Perzeption sowie die Untersuchung von Standardisierungsprozessen. Weitere Forschungsschwerpunkte bilden die Grammatikalisierungsforschung, insbesondere im Bereich der Kodierung von Temporalität, Modalität und Aspektualität, sowie die diachrone Morphosyntax und Semantik der Nominalphrase und die Partikelforschung. Auch hier legen wir besonderen Wert auf die Berücksichtigung von Erkenntnissen der Mündlichkeits- und Schriftlichkeitsforschung sowie der modernen Sprachwandeltheorie. Ein weiterer, neuerer Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung romanischer Minderheitensprachen im Kontext digitaler Medien.