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Das Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) gratuliert allen angehenden und etablierten Übersetzerinnen und Übersetzern zum Hieronymustag.

Der Hieronymustag wird seit 1954 als Internationaler Tag des Übersetzens am 30. September, dem Todestag von Hieronymus – Schutzpatron der Übersetzer – begangen. Mit einer UNO-Resolution wurde 2017 die Rolle der professionellen Übersetzung für Völkerverständigung, Frieden und gegenseitiges Verständnis anerkannt und der Internationale Tag des Übersetzens etabliert. Das Motto des Übersetzertages 2023 ist „Translation unveils the many faces of humanity˝.

Übersetzer- und Dolmetscherberufe in Zeiten von DeepL und ChatGPT

In einem Interview anlässlich des Internationalen Tags des Übersetzens 2023 erläutert Prof. Dr. Oliver Czulo warum KI keine Gefahr für den Übersetzer- und Dolmetscherberuf darstellt und was stattdessen die größte Herausforderung für das Berufsfeld ist.

zum Artikel im Leipziger Universitätsjournal

Preis des Freundeskreises des IALT

Der Freundeskreis des IALT veröffentlicht zum Hieronymustag  – dem Tag des Schutzpatrons der Übersetzer am 30. September – die Namen der Preisträger:innen des „Preises des Freundeskreises des IALT˝. Der Preis ist mit einer Geldprämie dotiert und wird jährlich an die zwei besten Masterarbeiten des vorausgehenden Jahrgangs im Studienganng M. A. Translatologie und im Studiengang M. A. Konferenzdolmetschen verliehen. Die Preise im Jahr 2023 werden vergeben an Marlena Conze und Carsten Wincierz.

Beide Masterarbeiten zeigen einmal mehr die interdisziplinäre Entwicklung der translatorischen Tätigkeitsfelder und Forschungsthemen, in deren Fokus immer auch die Frage nach der Qualität steht – sei es beim zunehmenden Einsatz technischer Ressourcen in der Übersetzung oder der Berücksichtigung spezifischer Zielgruppen beim Dolmetschen

Marlena Conze, M. A. Translatologie

„Post-Editese als verschärfte Form der Translationese? Eine Korpusanalyse zu Simplification und Interference in posteditierten Texten.“

Marlena Conze befasst sich in ihrer Masterarbeit mit der detaillierten Analyse eines deutsch-englischen Datensatzes mit Humanübersetzungen und Posteditionen und untersucht diesen statistisch sehr detailliert auf Phänomene, die der Translationese, also einer typisch „übersetzten“ Sprache, zugeordnet werden und die, so die These verschiedener Autoren, durch die Zwischenschaltung einer maschinellen Vorübersetzung noch verstärkt werden. Durch die  Konzentrationen auf einen bewusst klein gehaltenen Datensatz konnte Marlena Conze zeigen, wie sich einzelne, in einer kumulierten statistischen Darstellung häufig „glattgebügelte“ Übersetzungsentscheidungen in übersetzten Texten nachweisen lassen und wie Variation auf der niedrig-quantitativen Ebene noch gut nachzuweisen ist.

Die Arbeit ist auf dem Publikationsserver der Universität Leipzig Qucosa veröffentlicht.

Carsten Wincierz, M. A. Konferenzdolmetschen

„Die Bedeutung von Dolmetscher:innen für die LGBTQ*-Community am Beispiel der Arbeit mit queeren Geflüchteten und Asylbewerber:innen“

Carsten Wincierz widmet sich in seiner Masterarbeit einem sehr aktuellen und hochkomplexen Thema, das nicht nur translatologische sondern auch soziale, psychologische und rechtliche Implikationen hat. Das Dolmetschen für LGBTQ*-Geflüchtete und Asylbewerber:innen stellt eine besondere Herausforderung dar, denn das, was für die einen offensichtlich und selbstverständlich erscheint, kann für die andere Partei unbekannt und unverständlich sein und zu weitreichenden Konsequenzen in jedem einzelnen Fall führen. Deshalb werden von Carsten Wincierz insbesondere auch das Rollenverständnis von Dolmetscher:innen und die damit verbundenen Konzepte von Neutralität vs. Allparteilichkeit beleuchtet.  

Die Arbeit ist auf dem Publikationsserver der Universität Leipzig Qucosa veröffentlicht.