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Vom 13. bis zum 17. Juni feierten das Institut für Sorabistik und die Studierendeninitiative ERIU Leipzig die Woche der europäischen Minderheitensprachen. Bei einer Reihe von Veranstaltungen konnten Interessierte einen Einblick ins Ober- und Niedersorbische sowie in weitere Minderheitensprachen und ihre Kulturen bekommen. Zu den Angeboten kamen zahlreiche Studierende insbesondere der Philologischen Fakultät sowie externe Gäste.
 

Montag: Schottisch-Gälisch und Irisch

Die Veranstaltungsreihe begann am Montag mit einem Schnupperkurs Schottisch-Gälisch, der von der Doktorandin Lena Krochmann geleitet wurde und zu dem sich gleich ein große Zahl von Teilnehmenden einfand. Am Abend trafen sich Studierende und weitere Interessierte bei einer lebhaften Folk-Session im Morrison’s Irish Pub und unterstützten die Band beim Singen irischer und schottisch-gälischer Lieder. Ebenfalls vertreten waren die irischen Tänzerinnen und Tänzer des Hochschulsports, die auf der Straße vor dem Pub zur traditionellen Musik tanzten.
 

Dienstag: Ober- und Niedersorbisch

Die sorbische Sprache und Kultur stand am Dienstag im Mittelpunkt. In einem von den Studentinnen Emelie Imkamp (Obersorbisch) und Mila Koch (Niedersorbisch) geleiteten Schnupperkurs bekamen die Teilnehmenden einen ersten Einblick in die beiden sorbischen Sprachen und lernten einfache Sätze, die auch gleich im Gespräch ausprobiert wurden. Im Anschluss führten Mila Koch und Lydia Mattick mit einer Präsentation der wichtigsten nieder- und obersorbischen Bräuche und Feste durch das Jahr. Die beiden Studentinnen erklärten nicht nur die Geschichte von Traditionen wie der Vogelhochzeit (ptači kwas), der Fastnacht (zapust) und dem Osterreiten (jutrowne jěchanje), sondern teilten auch ihre eigenen Erfahrungen, was von den Teilnehmenden mit großem Interesse aufgenommen wurde. Abgerundet wurde der sorbische Abend mit dem Erlernen des Schustertanzes (šewc). An der Veranstaltung im Neuen Seminargebäude nahmen zahlreiche Studierende verschiedener Fachrichtungen teil; die obersorbische Zeitung Serbske Nowiny berichtete.
 

Mittwoch: Walisisch

Am Mittwoch machte Owain Griffiths, Lehrbeauftragter für Walisisch, im bestbesuchten Schnupperkurs etliche Teilnehmende mit seiner Muttersprache vertraut. Am Nachmittag durften wir dann einen besonderen Gast begrüßen: den walisischen Nationaldichter Ifor ap Glyn. Zu seiner Lesung im soziokulturellen Zentrum Die Villa kamen zahlreiche Interessierte, die einen ganz besonderen Vortrag erleben durften. Der Dichter begeisterte mit einer ausdrucksstarken Darbietung, die an Poetry Slam erinnerte, und erzählte zwischendurch von den Besonderheiten der walisischen Sprache und Dichtkunst sowie der gelebten walisischen Literaturtradition. Musikalische Unterstützung kam vom Folk-Ensemble Josefine’s Choice, das bereits bei der Session am Montag gespielt hatte.


Donnerstag: Irisch und Esperanto

Der Donnerstag begann mit dem regelmäßig stattfindenden Forschungsseminar Minderheitensprachen, zu dem in dieser Woche zusätzliche Gäste kamen. Der Vortrag Esperanto between minority language and lingua franca – an avant-garde language? von Prof. Dr. Goro Kimura stieß auf großes Interesse und löste eine angeregte Diskussion aus. Später fand der ebenfalls außerordentlich gut besuchte Schnupperkurs Irisch statt, der von der Doktorandin Zuzanna Grała geleitet wurde. Auch der anschließende irische Filmabend erfreute sich großer Beliebtheit. Sowohl Studierende des Irischen als auch weitere Interessierte kamen, um den Animationsfilm Amhrán na Mara („Die Melodie des Meeres“) in irischer Sprache mit Untertiteln zu sehen. Im Vorfeld gab es eine kurze Einführung von der Irisch-Lektorin Emma de Paor.


Freitag: Europäische Minderheitensprachen

Abgerundet wurde die Woche am Freitag mit einem Picknick im Johannapark, bei dem sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen austauschen konnten. Die Veranstaltungswoche sollte, auch anlässlich der aktuellen Internationalen Dekade der indigenen Sprachen, auf europäische Minderheitensprachen und ihre Kulturen aufmerksam machen und Studierenden und Interessierten eine Plattform zum Austausch geben. Dies scheint angesichts der regen Teilnahme an allen Veranstaltungen gelungen zu sein. Wir bedanken uns bei allen, die die Woche der europäischen Minderheitensprachen mit ihren Beiträgen und ihrer Teilnahme möglich gemacht haben.

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