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In guter Tradition treffen sich Studierende höherer Fachsemester aus Nordostdeutschland sowie Köln und Gent jährlich, um sich in kurzen Vorträgen mit anschließenden Diskussionen einem gemeinsamen Thema anzunähern. Dieses soll nach Möglichkeit eines sein, das üblicherweise nicht im Curriculum abgedeckt wird. Passend zu unserem in Leipzig angesiedelten DFG-Projekt zur Neuedition der Fragmente der römischen Komödiendichter fiel die Wahl dieses Jahr auf die fabula togata und ihre beiden Vertreter Titinius und Afranius.

Nach einem kurzen Einführungsvortrag von Dr. Domenico Giordani (University College London/Oxford), der die Gattung der Togata umrissen hat und auf eine ganze Reihe von Problemen, die mit ihr verbunden sind, aufmerksam gemacht hat, machten sich die Vertreter der acht in diesem Jahr teilnehmenden Universitäten an die Arbeit. Bereits nach den ersten Vorträgen kam man leicht ins Gespräch und entdeckte gemeinsame, aber auch stark divergierende Sichtweisen auf dieselben Textstellen bzw. in ihnen auftretende Aspekte. Oftmals hat sich dabei auch gezeigt, dass die vermeintliche Sicherheit, mit der Otto Ribbeck im 19. Jahrhundert in den Text eingegriffen oder aus wenigen Fragmenten die Handlung rekonstruiert hat, trügerisch und heute nicht mehr zeitgemäß ist. Dies schmälert seine Leistung keineswegs, beleuchtet sie aber in jedem Einzelfall neu und erinnert immer wieder daran, Editionen nicht für bare Münze zu nehmen, sondern als Wegstücke auf dem Kontinuum der sich stets erneuernden Wissenschaftsgeschichte zu sehen.

Insgesamt hat die Veranstaltung eine breite Vernetzung unter den teilnehmenden Studierenden ermöglicht, sowohl durch die Arbeit am gemeinsamen Thema und die Diskussionen als auch in den Pausen sowie dem abendlichen Ausklang im Restaurant. Bereits wenige Wochen nach dem Nachwuchsforum, zu den Aquilonia in Berlin, werden viele der Teilnehmer sich wiedersehen und den Austausch fortsetzen können.

Für das XIII. Latinistische Nachwuchsforum, dem wir auch nach der diesjährigen Erfahrung mit Freude entgegenblicken, hat Prof. Marco Formisano, ein Mitbegründer des Formats, nach Gent eingeladen.

 

 

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