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Die Namen der Heiligen Familie und ihre Beliebtheit in der Gegenwart

 

22 Die Heilige Familie und ihre Namen

   
 

Weihnachten ist das Fest der Familie. In diesem Jahr sehnten sich viele danach, endlich wieder im großen Familienkreis beisammen sein zu können, erlaubt ist nun aber nur der „engste Kreis“, d.h. nur „Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Menschen“. Betrachten wir die Familie, um die es ursprünglich und immer wieder neu zu Weihnachten geht, dann ist der engste Kreis mit Vater, Mutter und Kind: Joseph, Maria und Jesus genannt. Seit 1998 ist Jesus als Vorname auch in Deutschland zulässig, es gibt aber nur wenige Namenträger. In der romanischen, insbesondere hispanischen Welt ist der Name sehr verbreitet als Männername Jesús und auch als marianischer Frauenname (Maria de) Jesus. In zahlreichen mittelalterlichen Altarbildern ist die Darstellung der „heiligen Familie“ ein beliebtes Motiv und neben den drei genannten kommen noch die Großeltern mütterlicherseits (über die Familie von Joseph ist nichts überliefert) Anna und Joachim hinzu. Anna ist weiterhin einer der beliebtesten weiblichen Vornamen (Leipzig 30 Mädchen 2019), noch vor Maria (Leipzig 17). Zusammen mit den Varianten (französisch) Marie (20) und der Kurzform Mia (38) ist allerdings Maria der mit großem Abstand häufigste weibliche Name; dabei wurde der Name der Gottesmutter in Deutschland bis ins 16. Jh. aus heiliger Scheu nicht vergeben. Die Männernamen Joseph und Joachim haben es deutlich schwerer. Nach großer Beliebtheit in der Vergangenheit sind sie heute weit abgeschlagen bzw. nur territorial oder als Zweitname (Joseph dreimal, Josef fünfmal 2019 in Leipzig, Joachim nur zweimal als Zweitname) nachweisbar. Auch hier herrscht in der romanischen, insbesondere auch hispanischen Welt ein völlig anderes Bild (italienisch Giuseppe, mit Beppo, spanisch José, mit Pepe, vor allem in der Kombination José María usw.). Manchmal gehören auch Elisabeth (Leipzig 2019: 22, als Zweitname 24), Marias Cousine und deren Sohn Johannes (Leipzig 2019: 18) zur Darstellung der „Heiligen Familie“. Die katholische Kirche feiert das „Fest der Heiligen Familie“ am Sonntag nach Weihnachten.

 

Relief eines heute nicht mehr erhaltenen Flügelaltars, vermutlich aus einer Stralsunder Werkstatt vom Anfang des 16. Jh. in der Annenkapelle von St. Marien in Greifswald. 

Auf dem Bild finden sich oben von links nach rechts:

Kleophas, Joseph - Maria, Jesus und Anna - Joachim, Salomas

Unten: Alphäus, Maria Kleophä - Maria Salomä, Zebedäus ganz unten die Kinder: Jakobus d. Jüngere., Justus, Judas Thaddäus, Simon Zelotes - Johannes Evang., Jakobus d. Ältere

 

 

 

 

 

 

 

 

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