Das Institut füre Angewandte Linguistik und Translatologie (IALT) der Universität Leipzig organisiert regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Europahaus Leipzig Studienreisen nach Brüssel. So können Sie Europapoiltik vor Ort und aus erster Hand erleben. Hier informieren wir Sie über unsere Exkursionen.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmer an der Exkursion verfolgen aufmerksam das Geschehen im Konferenzraum in einem EU-Gebäude in Brüssel
2015_Exkursion nach Brüssel. Foto: Felix Hoth

Exkursionsberichte

Jedes Jahr organisiert das Europahaus Leipzig e.V. mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung eine Studienfahrt nach Brüssel. Diese richtet sich hauptsächlich an Studierende der Institute für Europastudien der Universität Chemnitz, Interkulturelle Europa- und Amerikastudien der Martin-Luther-Universität Halle, European Studies der Universität Leipzig und des Instituts Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig.

So machten auch wir uns mit etwa 40 anderen Teilnehmern am 14. Mai 2017 auf den Weg in die Hauptstadt Belgiens, wo wir hautnah die großen Institutionen der Europäischen Union und deren Aufgaben und Funktionsweise erleben durften. Mittelpunkt der Reise sollte das Thema „Europa vor dem Brexit“ sein, welches natürlich für alle Studiengänge sehr interessant ist. Studierende des Studiengangs European Studies fragten sich, wie sich wohl das Zusammenwirken der Institutionen und deren allgemeine Struktur ohne Großbritannien ändern würde, während die angehenden Übersetzer und Dolmetscher sich vor allem die Frage nach der Zukunft des Englischen in den Institutionen stellten.

Die Exkursion ermöglichte uns, in Institutionen zu gelangen, die für Besucher eigentlich nur schwer zugänglich sind. So waren wir zu Gast im Ausschuss der Regionen, der Europäischen Kommission, der Ständigen Vertretung der BRD bei der EU, dem Europa-Büro der Sächsischen Kommunen, dem Europäischen Parlament und im Rat der EU. Dort erwarteten uns sehr vielseitige Vorträge zu aktuellen Themen und den jeweiligen Aufgaben der Institutionen und deren Interessen, gefolgt von viel Raum für Fragen und Diskussionen. Auch viele Privatpersonen nahmen sich Zeit für uns. So konnten wir uns zum Beispiel mit einem Dolmetscher austauschen, der Einblicke in seine Arbeitswelt mit uns teilte und uns jede Frage bereitwillig beantwortete. Seiner Meinung nach ist die Arbeit bei der EU auf Dauer gar nicht so anstrengend, wie man sich das vorstellen mag, es ist einfach eine Sache der Gewöhnung.

Doch nicht nur die Institutionen und ihre Aufgabenbereiche waren Teil unseres Ausflugs. Auch die Kultur sollte nicht zu kurz kommen. So waren wir als eine der ersten großen Gruppen in dem erst eine Woche zuvor eröffneten Haus der Europäischen Geschichte. Hier wird auf verschiedenste und sehr moderne Weise die Geschichte Europas von der Namensgebung über die Weltkriege bis hin zu aktuellen Entwicklungen dargestellt. Mithilfe eines Tablets gibt es über mehrere Etagen an allen Ecken etwas zu entdecken – viel Zeit sollte für diesen Besuch auf jeden Fall eingeplant werden, aber es lohnt sich. Bereits am ersten Tag nach der Ankunft konnten wir an einer alternativen Stadtführung abseits der allseits bekannten Sehenswürdigkeiten teilnehmen. Mit zwei sehr engagierten Stadtführern entdeckten wir dadurch unter anderem den berühmt berüchtigten, sehr internationalen Stadtteil Molenbeek, der jedoch gar nicht so gruselig ist, wie man es aus den Nachrichten kennt.Natürlich blieb auch Zeit für Freizeitaktivitäten, Sehenswürdigkeiten und die Stadt Brüssel allgemein. Wie sehr dies jedoch nach den jeweils langen, aber informativen Tagen genutzt wurde, blieb den Teilnehmern selbst überlassen. Am 18.05.2017 machten wir uns letztendlich fast alle wieder auf den Weg zurück nach Hause – mit unzähligen neuen Eindrücken im Gepäck, die es dann erst einmal zu verarbeiten galt.

Autorinnen: Luisa Fenn, Marie Scholz

Theorie in der Praxis erleben konnten vierzig Studierende der Universität Leipzig, die sich Anfang November 2015 auf den Weg in die EU-Metropole Brüssel machten. Ziel der Exkursion war es, den Teilnehmern einen Überblick über die Aufgaben und das Zusammenwirken der Institutionen der Europäischen Union nahe zu bringen. Die Studienfahrt wird jährlich vom Europa-Haus Leipzig e.V. mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) veranstaltet.

Die Studierenden der Institute für Politikwissenschaft, European Studies und Angewandte Linguistik und Translatologie konnten während der viertägigen Exkursion in Belgiens Hauptstadt einen Eindruck von der Funktionsweise und Arbeitskultur der Organe der EU gewinnen. Im Fokus der Exkursion stand die Außenpolitik der Europäischen Union, die insbesondere für die Studierenden vom Lehrstuhl für „Multilevel Governance“ der Universität Leipzig von Interesse war.

Uns bot sich ein buntes Potpourri an Vorträgen und Gesprächsrunden, welche wir mit den unterschiedlichsten Vorkenntnissen und Erwartungen besuchten. Dabei ergaben sich fruchtbare Diskussionen, die die mannigfaltigen Disziplinen der Studierenden wiederspiegelten. Obligatorisch war der Besuch einzelner Institutionen: die Europäische Kommission, der Rat der Europäischen Union und der Ausschuss der Regionen informierten anhand aktueller Themen über ihre Funktionsweise, während der Europäische Auswärtige Dienst sich vor allem mit Außenpolitik beschäftigte. Wir erhielten außerdem Einblick in weitere Problematiken des Brüsseler Arbeitsalltages: über Interessenvertretung sprachen wir mit der Referentin eines Wirtschaftsverbandes, mit dem Sachsen-Verbindungsbüro und der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland. Die Wichtigkeit und Organisation der Dolmetscherarbeit erläuterten uns Vertreterinnen der Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission.

Auch das Kennenlernen der Stadt Brüssel durfte nicht zu kurz kommen. Zu diesem Zwecke zeigten uns zwei versierte Stadtführer im Rahmen einer politisch-historischen Stadtführung auch die authentischen Facetten der Stadt abseits der Touristenpfade, bei denen immer wieder die europäische Geschichte zum Vorschein kam. In der abendlichen Freizeit galt es das kulinarische und kulturelle Brüssel zu entdecken und zu genießen. Nach ereignisreichen Tagen und mit neuen Erkenntnissen sowie zahlreichen Eindrücken im Gepäck, verließen wir Brüssel mit seinem EU-Viertel. Wir danken dem Europahaus für die Organisation dieser Studienfahrt und werden uns sicher noch lange daran erinnern.

Autorinnen: Olga Herzenberg, Verena Russlies