Heute ist Weltfrauentag. 1921 wurde der 8. März zum “Internationalen Frauentag” erklärt. Es gab jedoch schon zuvor Bestrebungen nach der Einführung eines Frauentages. Unter anderem schlug Clara Zetkin 1910 einen Frauentag nach amerikanischen Vorbild vor. Der erste Frauentag fand dann am 19.03.1911 statt. Insbesondere die Forderung nach Gleichberechtigung und einem Wahlrecht für Frauen stand damals weit oben auf der Agenda. Auch wenn es inzwischen das Wahlrecht für Frauen gibt, existieren so manche strukturelle Ungleichheiten auch heute noch. Dieser Tag wird dafür genutzt, um darauf aufmerksam zu machen. So lautet das Motto der UN für den diesjährigen Frauentag “Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world”.
Historisch gesehen gibt es auch bei den Familiennamen ein Ungleichgewicht. Gerade bei Familiennamen, welche aus Rufnamen entstanden sind, wird dies besonders deutlich. Viele Familiennamen sind aus männlichen Rufnamen entstanden, sie werden auch als sogenannte Patronymika bezeichnet. Zu Zeiten der Entstehung von Familiennamen waren Männer (bzw. Väter) in der Gesellschaft deutlich höher gestellt als Frauen, weshalb es zu dieser Ungleichverteilung kam.
Familiennamen aus weiblichen Rufnamen, wie auf der Grafik abgebildet, sind selten. Es gibt hierbei verschiedene Möglichkeiten, wie auch aus weiblichen Rufnamen letztendlich Familiennamen entstanden sind:
- Es kann sich um eine Nachbenennung von der Mutter handeln (Metronymika), weil zum Beispiel der Status der Frau höher war, als der des Mannes.
- Es kann sich um uneheliche Kinder gehandelt haben oder um Kinder von Witwen.
- Möglich ist auch eine Benennung nach einer Herrin (z.B. Vernaleken von ‘der Frau Adelheid’).
- Auch gibt es Fälle, bei welchen die Person nach einer Institution oder einem Ort ihren Namen bekommen hat (z.B. Kathreiner nach einem Kloster oder Ort St. Katharina).
Quelle: Kunze (2004): Namenkunde.