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Wie werden Eigennamen in Gebärdensprache ausgedrückt?

Heute ist der Internationale Tag der Gebärdensprache. Der Tag gibt einen Anlass, um auf die Situation von vielen Menschen, welche Gebärdensprache nutzen und brauchen, aufmerksam zu machen. 

Die Gebärdensprache ist eine eigenständige Sprache inklusive Vokabular und Grammatik. Neben der Bewegung mit den Händen spielen auch Mimik und Körperhaltung eine große Rolle. 

Doch wie funktioniert es mit den Namen in Gebärdensprache? Viele Eigennamen sind sehr individuell, wie werden sie in Gebärdensprache übersetzt?

Grundsätzlich kann jeder Eigenname und auch jedes Wort mit dem sogenannten Fingeralphabet wiedergegeben werden. Dabei ist jedem Buchstaben eine spezifischen Handform (tlw. auch mit Bewegung) zugeordnet. Das Fingeralphabet eignet sich besonders gut, wenn die Namen vorher noch unbekannt sind und es so noch keine Gebärde dafür gibt.

Viel schneller geht es natürlich, wenn ein Name nur eine (oder zwei) spezifische Gebärden hätte. Auf Dauer alle Namen ausbuchstabieren, das kann den Redefluss beeinträchtigen. Deshalb gibt es sogenannte Namensgebärden. Menschen erhalten hier eine spezifische Gebärde, welche dann als Name benutzt wird, wenn sie angesprochen werden oder über sie geredet wird. Üblicherweise vergeben andere gehörlose bzw. taube Menschen an jemanden eine Namensgebärde. 

Und nach welchen Kriterien wird ein Gebärdenname ausgewählt? 

Das kann ganz unterschiedlich sein. Oft sind es äußerliche Merkmale, aber auch Charaktereigenschaften oder bestimmte Gewohnheiten dienen als Inspirationsquelle für eine Namensgebärde.

Aus namenkundlicher Sicht erinnert uns das an die Vergabe von Beinamen, aus denen dann später Familiennamen entstanden sind. Insbesondere an die sogenannten Übernamen, welche auch auf Aussehen, Charakter oder spezielle Handlungsweisen des ursprünglichen Namenträgers hinweisen.

Wenn es um Gebärdennamen für berühmte Persönlichkeiten geht, dann kann es durchaus sein, dass viele verschiedene Vorschläge kommen. Im Falle von Annalena Baerbock gab es zum Beispiel mehrere Optionen, wie etwa die Gebärden für die Wörter Bär und Bock, aber auch die Gebärde für Grübchen oder eine Gebärde für das Trampolinspringen, weil sie früher Leistungssport betrieb. Am Ende versucht sich die Community auf eine Version zu einigen, aber das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, andere Formen existieren teilweise weiter.

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