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Von Frankenstein bis Amerika, wir zeigen fünf besondere Ortsnamen in Sachsen.

Kuriose Ortsnamen in Sachsen - Jedes Bundesland hat so seine besonderen Ortsnamen, so natürlich auch Sachsen. Wir haben einmal fünf dieser Exemplare herausgesucht und zeigen, dass erste Assoziationen mit einem Namen nicht immer richtig sind.

ELEND = Hier handelt es sich um einen Ortsteil von Dippoldiswalde, welcher vom Namen her sehr elend klingt. Der Ort wurde 1529 als ‘das forberg Elend’ erwähnt und kommt vermutlich eher von mhd. ‘ellende’ (anderes Land). Damit wird die Lage des Ortes beschrieben, welcher früher außerhalb von Dippoldiswalde lag. Ganz auszuschließen ist aber auch eine Herleitung von frnhd. ‘elend’ (kümmerlich) nicht, welche dann von der Qualität des Bodens abgeleitet sein könnte.

AMERIKA = Amerika ist ein Teil der Gemeinde Penig und ist wohl in Sachsen der schnellste Weg, um nach Amerika zu kommen. Eigentlich handelt es sich hier um den Namen einer Baumwollspinnerei (Grundsteinlegung im Jahr 1836), welche überwiegend Baumwolle aus Amerika importierte. Ob der Name daher kommt oder von dem Umstand, dass Arbeitskräfte auf dem Weg zur Fabrik die Mulde (ähnlich wie den großen Teich) überqueren mussten, ist nicht eindeutig belegt.

ELTERLEIN = Auch wenn der Name es vermuten lässt, bei der Kleinstadt im Erzgebirge handelt es sich nicht um eine Verniedlichung eines Elternteils. Der Ortsname kommt vermutlich von mhd. ‘altāre’ (Altar) und könnte auf eine Siedlung hinweisen, in welcher es nur eine Kapelle gab, in der kleinere Altardienste verrichtet wurden.

FRANKENSTEIN = Frankensteins Monster wohnte hier sicherlich nicht, auch wenn der Name doch so gleich klingt. Beim Ortsnamen Frankenstein handelt es sich um einen Stammes- bzw. Landschaftsnamen und er bezeichnet ein Gebiet, welches von Franken bewohnt wurde. Der zweite Namensbestandteil verweist darauf, dass der Ort an einem Steinberg lag.

ROSTIG = Hierbei handelt es sich um einen Ortsteil der sächsischen Stadt Großenhain, welcher 1326 als Rodstok erwähnt wurde. Er kommt vom altsorb. ‘roztok’ und steht für eine Stelle, an der sich das Gewässer trennt bzw. vereinigt (siehe auch Rostack und Rostock).

Wer einen anderen Ortsnamen in Sachsen nachschlagen will, dem empfehlen wir einen Blick in das “Historische Ortsnamenbuch von Sachsen” (Hrsg. von Ernst Eichler und Hans Walther), welches online verfügbar ist: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen

 

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