Jährlich am Pfingstmontag findet der Deutsche Mühlentag statt.
Wir stellen zum heutigen Tag den häufigsten Familiennamen in Deutschland vor, denn auch er hat etwas mit einer Mühle zu tun. Es handelt sich um den Familiennamen MÜLLER.
Ein klassischer Berufsname, von welchen es viele in Deutschland gibt (Fischer, Schneider, Schmidt, ...). Doch warum ist gerade der Name MÜLLER so stark in Deutschland verbreitet?
Das liegt daran, dass es zur Zeit der Entstehung von Familiennamen in fast jedem Ort eine oder mehrere Mühlen gab. Das waren oft Wassermühlen, später kamen auch Windmühlen hinzu. Der Name MÜLLER ist entlehnt vom lat. ‘molinarius’ und steht für den Betreiber einer solchen Mühle. An dem lateinischen Ursprung erkennt man, dass die Wassermühlentechnik durch die Römer in den deutschsprachigen Raum gebracht wurde. Ältere Mahlwerkzeuge wurden in Deutschland eher als ‘quirne; kürne’ (Hand- oder Tretmühle) bezeichnet.
Durch die Häufigkeit des Namens MÜLLER gibt es auch unzählige Varianten. Je nach Region gab es unterschiedliche Aussprachen und Schreibweisen, so ist MILLER vor allem im Süden von Deutschland vertreten im Gegensatz zu MÖLLER.
Natürlich gab es nicht nur die Wassermühle. Ein Betreiber einer Windmühle wurde dann zum Beispiel WINDMÜLLER genannt. Auch OELMÜLLER (Ölmühlen) und LOHMÜLLER (Lohmühle für Eichenrinde) sind Familiennamen, welche nach der Art der betriebenen Mühle entstanden sind.
Hinzu kommt der Standort der Mühle, welcher auch eine Rolle spielte. War die Mühle in der Nähe einer Wiese (WIESMÜLLER), war sie direkt im Dorf (DORFMÜLLER) oder eher abseits vom Dorf (HINTERMÜLLER)?
Nicht nur im deutschen Sprachraum lässt sich die Wichtigkeit von Mühlen erkennen. Auch andere Länder haben Familiennamen, welche auf den Betreiber einer Mühle zurückgehen, wie MEUNIER (frz.), MIlLER (engl.), MOLNAR (ungar.) oder MOLINARI (ital.).
Im 15./16. Jahrhundert war es zudem stark in Mode gekommen, seine Familiennamen zu latinisieren. Aus MÜLLER wurde so MOLITOR, ein sogenannter Humanistenname.