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Datum/Uhrzeit: 24.06.2024, 11:15 bis 13:00 Uhr
Art: Kolloquium, Präsenz
Ort: GWZ, Institut für Slavistik, Beethovenstraße 15, H5 4.16

Katrin Bente Karl (Universität Bern)
Mehrsprachigkeit: Was beeinflusst narrative Strukturen? Einblicke in eine kontrastive Studie zu mono- und bilingualen Sprachdaten von russisch-, polnisch- und deutschsprachigen Personen”

ABSTRACT:
Geschichten umgeben uns täglich und spielen auf vielen Ebenen eine wichtige Rolle. Sie dienen nicht nur der Übermittlung von Inhalten, sondern übernehmen diskursive und mitunter auch identitätsstiftende Funktionen. Damit sind erzählerische Fähigkeiten in vielen Bereichen des Lebens relevant. Was aber sind diese Fähigkeiten, wie lassen sie sich beschreiben und wie messen? Von welchen Faktoren hängen sie ab und verändern sie sich im Lauf des Lebens?

Diese und weitere Fragen sollen in dem Vortrag diskutiert werden. 

Dafür werden nach einer Klärung des theoretischen Hintergrundes Einblicke in die Ergebnisse einer kontrastiven Studie zu narrativen Strukturen gegeben. Als Grundlage dienen experimentell erhobene Daten von L1-Sprecher:innen drei unterschiedlicher Sprachen –Polnisch, Russisch und Deutsch – und drei unterschiedlicher Lebensphasen – junge Erwachsene, Erwachsene und ältere Menschen. Gegenstand der Analyse sind dabei vorrangig Erzählungen zu Bildergeschichten, die mit Hilfe des Multilingual Assessment Instrument for Narratives (MAIN, vgl. main.leibniz-zas.de/) elizitiert wurden und als Ausgangspunkt eines mehrfachen Vergleiches dienen. Dieser beleuchtet auf der makro- und mikrostrukturellen Ebene mögliche Unterschiede in den drei Sprachen, zwischen den drei Altersgruppen und bei wechselndem Adressaten. Ein Blick in die aktuell laufende Erhebung bilingualer Sprachdaten (mit Herkunftssprecher*innen des Russischen und Polnischen im deutschsprachigen Raum) erweitert den Vortrag um Fragen rund um Mehrsprachigkeit und deren Einfluss auf sprachliche Strukturen.