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Nach seinem erfolgreichen Start befindet sich das Projekt "Literatura polska bez granic: Forum języka i kultury polskiej w Saksonii" (Polnische Literatur ohne Grenzen: Forum der polnischen Sprache und Kultur in Sachsen) in seiner letzten Phase, in der die Projektergebnisse einem breiten Publikum vorgestellt werden.

Programm
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Projektbeschreibung

Das Projekt verfolgt das Ziel, die polnische Literatur, Kultur und Sprache in Sachsen bekannter zu machen und zu bewerben. Realisiert wird dieses Vorhaben durch eine innovative, spannend erzählte und auf die Bedürfnisse der Studierenden der Auslandspolonistik zugeschnittene Geschichte der polnischen Literatur, die als das Ergebnis des Projektes in Form einer Sammelmonographie entsteht. Diese erscheint in der letzten Projektphase in Printform und wird auch im Open Access zugänglich sein. Das Projekt wird in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Literaturforschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Instytut Badań Literackich Polskiej Akademii Nauk, IBL PAN) realisiert. Die Leiterin des Projektes ist Professorin Agata Roćko (Warschau). Finanziert wird das Vorhaben durch die Polnische Nationale Agentur für den Akademischen Austausch (Narodowa Agencja Wymiany Akademickiej, NAWA).

Projektrealisierung

Im Januar dieses Jahres hatten Studierende mit Polnischkenntnissen die Möglichkeit, an sechs Online-Workshops zur polnischen Literaturgeschichte teilzunehmen. Im Sommersemester haben die Studierenden zusammen mit der Übersetzerin Antje Ritter-Miller Übersetzungstechniken trainiert, die sie bei der Übersetzung des Manuskripts ins Deutsche anwenden konnten. Anschließend wurden die Übersetzungsentwürfe von einer professionellen Übersetzerin korrigiert und die deutschsprachige Veröffentlichung, in der die Studierenden namentlich als Übersetzerinnen und Übersetzer genannt werden, für den Druck vorbereitet.

Das sagen die Studierenden

Adrian Alke

Zunächst einmal möchte ich mich dafür bedanken, dass ich Teil dieses großartigen deutsch-polnischen Projekts sein darf. Die Idee, die polnische Literatur und Sprache in Sachsen bekannter zu machen, hat mich von Beginn an begeistert und davon überzeugt, mitmachen zu wollen. An dieser Stelle aber ein kleiner Einschub, da mir just der polnische KZ-Überlebende, Publizist, Historiker und Politiker Władysław Bartoszewski in den Sinn gekommen ist, der mit seinen Vorträgen und Schriften zur Verbesserung des deutsch-polnischen Verhältnisses beigetragen und zugleich gezeigt hat, welch wichtige Rolle die Kommunikation, in mündlicher und schriftlicher Form, spielen kann. In meinen Augen ist er eine inspirierende Persönlichkeit und durchaus ein Vorbild. Und wer weiß, vielleicht schaffen es auch wir mit diesem Projekt unseren Beitrag zu leisten. Doch genug der einleitenden Worte. Ich möchte nun die bisherige Reise kurz Revue passieren lassen.

In der allerersten Zoom-Konferenz stellte sich die professionelle Übersetzerin Frau Ritter-Miller vor und vermittelte uns mit Hilfe einer PowerPoint Präsentation kompakt die Grundlagen. Meine Kommilitonen/-innen und ich waren in den darauffolgenden Wochen dafür zuständig, Beiträge zu den Werken von Konopnicka, Malczewski oder Reymont zu übersetzen. Die Beiträge wurden von Frau Zawadzka in etwa gleich große Abschnitte aufgeteilt. Jeder bekam einen Abschnitt zugeteilt, welchen man Zuhause alleine, aber mit Hilfsmitteln (PONS, leo.org, Duden, etc.) übersetzen sollte. Nachdem wir Frau Zawadzka unsere Abschnitte per Email zugeschickt haben, fügte sie alle zu einem Dokument zusammen. Über Zoom diskutierten wir dann unsere jeweiligen Vorschläge. Oft ging es beispielsweise um Begriffe im historischen Kontext, die Grammatik oder den Stil. Wir kamen meist gut voran, da häufig jemand in der Gruppe eine gute Idee hatte. Die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv und angenehm. Zu diesem Prozess kann ich sagen, dass mir das Übersetzen, alleine und in der Gruppe, eine Menge Spaß bereitet hat, auch wenn man manchmal sehr lange überlegen musste wie man gewisse Wörter oder Sätze ins Deutsche übertragen könnte. Mir hat es sehr geholfen, die Texte einige Tage einfach liegen zu lassen, denn durch den Abstand sah man diese aus einer neuen Perspektive und entwickelte neue Gedanken. Das Projekt lief bis hierhin sehr gut. Daher habe ich nichts zu kritisieren. Das Übersetzen im Rahmen des Projekts war sehr interessant und lehrreich. Ich bin dankbar dafür, dass ich erste praktische Erfahrungen sammeln durfte.

Und ob ich mir vorstellen könnte in Zukunft als Übersetzer zu arbeiten? Auf jeden Fall!

Leipzig, 13.06.2021

Weitere Berichte der teilnehmenden Studierenden sowie vielfältige Einblicke in die Workshops und Übersetzungsarbeit finden Sie auf der Facebook-Seite des Projektes.

Begleitendes Programm

Im September 2021 werden die Ergebnisse des Projektes in Form eines Forums einem breiteren Publikum vorgestellt. Geplant ist eine Reihe von Vorlesungen, Workshops, Filmvorführungen und kulturellen Events, die mit den Projektpartnerinnen und -partnern aus Warschau durchgeführt werden mit dem Ziel, ausgewählte Aspekte der Geschichte der polnischen Literatur zu präsentieren. Das Forum findet digital statt.