Veranstaltung am

Veranstaltungsort: Salles de Pologne, Leipzig

Die Professur für slawistische Literaturwissenschaft kooperiert mit dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow bei der Internationalen Konferenz „Looking at the Ghetto… The Warsaw Ghetto Uprising: Eighty Years in Retrospect“.

Am 19. April vor 80 Jahren erhoben sich im Ghetto, das im Zentrum Warschaus errichtet worden war, unzureichend bewaffnete Juden, um eine Deportation in die Vernichtungslager zu verhindern. Sie lieferten der deutschen Besatzungsmacht mehrere Wochen lang erbitterte Kämpfe. Bei der Niederschlagung zerstörten die Deutschen das Ghetto vollständig und ermordeten einen Großteil der dort verbliebenen Personen. 

Bereits unmittelbar danach setzte eine durchaus kontroverse Erinnerung an den Aufstand ein. 1948 wurde auf den Ruinen des Warschauer Ghettos ein Denkmal eingeweiht. In Deutschland bekannt ist dieses durch den Kniefall Willy Brandts während seines Staatsbesuchs in Polen 1970. In Israel entstand eine Kontroverse über die Bedeutung von Heldentum zwischen Überlebenskampf und aktivem Widerstand. Das Erbe des Aufstandes wurde zum Streitpunkt, sowohl unter Juden als auch unter Nichtjuden, zwischen rivalisierenden politischen, sozialen und nationalen Gruppen und in verschiedenen Sprachen und kulturellen Kontexten.

80 Jahre später bringt die Konferenz in Leipzig das historische Ereignis und die Erinnerung daran zusammen. Dabei werden größere Fragen zu Universalismus und Partikularismus, Nationalisierung und Akkulturation, Erfahrung und Erinnerung aufgeworfen, die die Zerstörung von Gewissheiten, die Transformation des jüdischen Selbstverständnisses und den Charakter des Ghettos als Transitort zwischen Leben und Tod betreffen.

Erster Einblick ins Programm

 

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