Das CGR erforscht die mediale Modellierung von Blick, Körper und Gender anhand von Untersuchungs-gegenständen aus der Romania. Dieser Schwerpunktsetzung liegt die Beobachtung zugrunde, dass die Inszenierung und Verhandlung historischer wie auch zeitgenössischer Gender-Konstruktionen bevorzugt in den audiovisuellen und digitalen Medien (Theater, Oper, Kino, Fernsehen, Internet) stattfindet. Von diesen Basisannahmen ausgehend, informieren wir hier über Ziele, Objekt- und Aufgabenbereiche sowie Organisations- und Kooperationsstrukturen der Einrichtung.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Das Bild zeigt das Logo des Forschungsseminars CGR
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Veranstalterinnen der internationalen Tagung „Donna e cinema“ (Mai 2019), Professorin Uta Felten und Dr. Tanja Schwan, bedanken sich bei den Gästen für ihre Teilnahme.

Das Interdisziplinäre Forschungsseminar „Codierungen von Gender in der Romania“ (CGR) dient der Erforschung audiovisueller Medienkulturen in der Romania mithilfe von Theoremen und Methoden der Gender Studies. Da Medien als Produkte der Kulturindustrie nicht selten für die Stabilisierung heteronormativer Geschlechtermodelle funktionalisiert werden, ist es ein zentrales Desiderat gegenwärtiger Gender-Forschung, diese Mechanismen biopolitischer Instrumentalisierung sichtbar zu machen und kritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus gilt es, das transgressive und innovatorische Potenzial audiovisueller und digitaler Medien im Hinblick auf die ästhetische Gestaltung alternativer Gender-Codierungen jenseits einer restriktiven Biopolitik aufzuzeigen.

Untersuchungsgegenstände des CGR sind Performanzen von Körper und Geschlecht in literarischen, pikturalen und medialen Diskursen der Romania. Aus romanistischer und komparatistischer Perspektive analysieren wir, wie sich „Geschlecht“ als Kategorie kulturwissenschaftlicher Theoriebildung und ästhetischer Praktiken von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart manifestiert. Privilegierte Medien nicht-normativen Genderings im zuvor genannten Sinne konstituieren beispielsweise die italienische und französische Oper des 17. bis 20. Jahrhunderts oder das moderne und zeitgenössische Autorenkino.

Das CGR (Leitung: Professorin Uta Felten, wissenschaftliche Koordination: Dr. Tanja Schwan) hat die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit universitätsinternen, lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Kultur gemeinsame Forschungsaktivitäten zu bündeln und voranzubringen, neue Projekte zu initiieren und Drittmittel hierfür einzuwerben. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 ist es gelungen, ein interdisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie auch Kultureinrichtungen aus dem In- und Ausland auf- und auszubauen sowie regelmäßig wissenschaftliche Veranstaltungen als Foren fächerübergreifenden Austauschs zu organisieren.

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