SPIGL im Sommersemester 2023
Wolf Peter Klein: Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache als Beispiel für ambitionierte Sprachbetrachtung
Im Rahmen der Vortragsreihe „Sprachwissenschaftliche Vorträge am Institut für Germanistik in Leipzig“ (SPIGL) werden Projekte und aktuelle Forschungsfragen von Sprachwissenschaftler:innen aus dem Institut für Germanistik und von Gästen vorgestellt.
Die Vorträge finden dienstags ab 18:00 Uhr (s.t.) im Seminargebäude statt und werden über Zoom gestreamt. Den Zoom-Link zur Veranstaltung eröffentlichen wir jeweils 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
zum zoom-Link der Veranstaltung
Vortrag:
Wolf Peter Klein (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache als Beispiel für ambitionierte Sprachbetrachtung. Eine linguistische Einordnung
Seit einigen Jahren entstehen zunehmend metasprachliche Texte, die in institutionellen Kontexten sog. „geschlechtergerechte” (o. ä.) Sprachformen präsentieren und explizit zum Gegenstand öffentlicher Sprachreflexion machen. Mit diesen Texten wird unter Leitbegriffen wie „Leitfaden” oder „Handreichung” der Sprachgebrauch der jeweiligen Institution mehr oder weniger offensichtlich in eine bestimmte Richtung gelenkt. Solche Texte gibt es oft an Universitäten, aber auch in kommerziellen Unternehmen sowie in regionalen wie überregionalen Verwaltungskontexten. Im Vortrag wird ein grober Überblick zum Inhalt und zur Stoßrichtung diese Texte und ihrem spezifischen Zugriff auf Sprache angestrebt. Dabei wird auch danach zu fragen sein, wie ihr Status im gegenwärtigen gesellschaftlichen Bewusstsein näher bestimmt werden kann, ob es historische Vorläufer gibt und welche Konsequenzen sich aus ihnen für die aktuelle deutsche Sprachkultur ergeben. Terminologisch wird der Vorschlag umrissen, ihre interventionistischen Gehalte als Form „ambitionierter’ Sprachbetrachtung zu begreifen.
Die Veranstalter:innen, Jun.-Prof. Dr. Julia Fuchs, Prof. Dr. Barbara Schlücker, Prof. Dr. Sebastian Seyferth, Prof. Dr. Beat Siebenhaar, Prof. Dr. Renata Szczepaniak und Dr. Robert Mroczynski sowie die Koordinator:innen Anna Bliß, Maximilian Frankowsky sowie Dr. Diana Walther laden alle Interessierten herzlich ein.
Erstellt von: Anna Bliß