Nachricht vom

Im Rahmen der Förderinitiative „Transformationswissen über Demokratien im Wandel – transdisziplinäre Perspektiven“ fördert die VolkswagenStiftung das Projekt „Für einen demokratischen Diskurs im Netz: Ausbreitungsdynamiken von Hassrede wissenschaftlich untersuchen, pädagogisch vorbeugen und juristisch begegnen“.

Hassrede gefährdet nachweislich den demokratischen Diskurs: Wenn sich viele Menschen nicht mehr trauen, an Diskussionen teilzuhaben, wird eine Mehrheit zum Schweigen gebracht. Besonders problematisch ist, dass sich Hassrede im Netz rasch ausbreitet. Die wenigen bisherigen Studien zu Ausbreitungsdynamiken haben Hassrede allerdings automatisch anhand von Beleidigungswörtern identifiziert. Aber Hassrede hat viele sprachliche Gesichter: Sie kann auch ohne explizite, sprachliche Hassindikatoren oder implizit auftreten.

Die inter- und transdisziplinäre Taskforce mit Mitgliedern aus den Bereichen germanistische Linguistik, mathematische Statistik, Social-Media-Analyse und Justiz bearbeitet empirisch und mit innovativen Methoden folgende Forschungsfragen: Wie breitet sich Hassrede im Netz aus? Breiten sich verschiedene sprachliche Erscheinungsformen von Hassrede unterschiedlich aus?

Antworten auf diese Fragen dienen dazu, positive Veränderungen anzustoßen: Zum Zweck der pädagogischen Prävention konzipiert die Taskforce eine universitäre Lehreinheit für die Lehrkräftebildung (Output 1). Ein rechtlicher Leitfaden (Output 2) dient der Justiz als Hilfestellung, strafrechtlich angemessen zu intervenieren. Schließlich wird eine Open-Access-Publikation (Output 3) als Impuls für künftige, noch größer angelegte Studien zu diesem relevanten Thema fungieren.

Projektbeteiligte

Hauptantragstellung

  • Jun.-Prof. Dr. Julia Fuchs-Kreiß
    Universität Leipzig, Philologische Fakultät, Institut für Germanistik

Mitantragstellung

  • Jun.-Prof. Dr. Alexander Fuchs-Kreiß
    Universität Leipzig, Fakultät für Mathematik und Informatik, Mathematisches Institut
  • Institute for Strategic Dialogue
  • Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT), Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause