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Wieder beginnt ein neues Semester mit einer ganzen Fülle an Lehrveranstaltungen, die weit vergangene Jahrhunderte thematisieren, die ‚das Mittelalter‘ und ‚die Frühe Neuzeit‘ in ganz verschiedenen Facetten aufgreifen und deuten:

Die Wurzeln des US-Englischen werden erkundet, die Geschichte des Schottischen steht zur Disposition, die Sklaverei in der vormodernen islamischen Welt ist Gegenstand eines Seminars, aber auch Literatur eines Autors, der sich der Stricker nennt, wird gelesen und auf seine Qualität und gesellschaftliche Relevanz hin befragt. Der Körper (des Menschen) als Thema des volkssprachigen Erzählens und der Textkörper selbst werden analysiert, die Mouvance in der Minnesangüberlieferung wird überprüft. Hexendiskurse und Hexenverhörprotokolle führen in die Zeit des späteren Mittelalters und des 16. und 17. Jahrhunderts. Das Domkapitel Meißen, religiöse Bewegungen, Wallfahrten, Reiseberichte, die höfische Jagd, Umweltgeschichten und Mensch-Natur-Beziehungen, Musik und Wahnsinn, Gottesbeweise, Dante als Denker der irdischen Welt, Anselm von Canterbury, Interpunktion und Satzbegriff in der Geschichte des Italienischen und des Französischen stehen zur Disposition, die Geschichte Chinas wird fortgesetzt, slawische Sprachen werden in ihren früheren Sprachstufen gelesen, ebenso Luthers „reformatorische Hauptschriften“ oder der Hiob-Kommentar des Thomas von Aquin. Viele dieser Gegenstände scheinen weit entfernt und doch sind sie hochaktuell und relevant. Ihre vergangene Gegenwart wird in den zahlreichen Lehrveranstaltungen aufgespürt, hinterfragt und gedeutet.

Eine Frage am Ende in eigener Sache: Das 25. Heft der Leipziger Mediävistik ist Anlass, darüber nachzudenken, ob wir den Service der Zusammenstellung der Lehrveranstaltungen zu Mittelalter und Früher Neuzeit an der Universität Leipzig weiter fortsetzen sollen. Seit vielen Jahren bündeln wir die diesbezügliche Lehre zu Beginn eines Semesters in einem Heft, produzieren die Hefte auf eigene Kosten und verteilen sie digital und als gedruckte Version an Kolleginnen und Kollegen, Studierende und Promovierende. 

Was meinen Sie? Ist das ein wünschenswerter Service, der fortzusetzen ist? Melden Sie sich doch bitte bei mir oder bei Richard Krabi, dem für die sorgfältige Zusammenstellung gedankt
sei.
Damit überreiche ich Ihnen das aktuelle Heft der Leipziger Mediävistik und wünsche alles Gute für das Wintersemester 2024/25!