Nachricht vom

Bedeutung und Rolle von Fremdsprachenunterricht in der Grundschule und im Vorschulbereich stehen im Mittelpunkt der mittlerweile fünften bundesweiten Fachtagung „Fortschritte im frühen Fremdsprachenunterricht“, die die Universität Leipzig gemeinsam mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt am 10. und 11. Dezember online ausrichtet. Veranstalter sind Prof. Dr. Norbert Schlüter (Professur für die Didaktik des Englischen als Fremdsprache) und sein Kollege Prof. Dr. Heiner Böttger (Professur für die Didaktik der Englischen Sprache und Literatur in Eichstätt). Eröffnet wird die Tagung vom OECD-Bildungsdirektor Prof. Dr. Andreas Schleicher, der die PISA-Studie leitet. Weitere Redner der Eröffnung sind Prof. Dr. Martin Korte, Neurobiologe und Lernforscher der TU Braunschweig, und der frühere Volkswagen-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Carl H. Hahn als Schirmherr der Veranstaltung.

„Der frühe Fremdsprachenunterricht hat auch 20 Jahre nach seiner Einführung nicht den Stellenwert, den er unbedingt in der sprachlichen Bildung der Schulen haben sollte. Forschungen, die klar und deutlich seine Bedeutung und Wirksamkeit belegen, werden aus den unterschiedlichsten Gründen nicht berücksichtigt“, schildert Professor Böttger. Dabei würden sowohl ideologische als auch finanzielle Gründe eine Rolle spielen. Zudem wird durch die föderale Ausrichtung der Bildungslandschaft eine gemeinsame curriculare Ausrichtung der Bundesländer verhindert. „Leider hat es die Kultusministerkonferenz bislang nicht geschafft, Bildungsstandards für die erste Fremdsprache für das Ende der Primarstufe zu erstellen, die es für Deutsch und Mathematik bereits gibt“, bedauert Professor Schlüter.  Vielfach beachtete und in die Lehrpläne der Länder teilweise übernommene Vorlagen gibt es bereits, an denen auch die Didaktiker aus Leipzig und Eichstätt mitgewirkt haben.

Im Rahmen der virtuellen Konferenz werden hochkarätige Referentinnen und Referenten auf aktuelle Themen wie Distanzlernen, Gamification als didaktisches Element, den Einsatz digitaler Medien oder das Lernen in zwei Sprachen eingehen. Auf dem Programm stehen zudem praxisnahe Workshops und Posterpräsentationen. Schlüter und Böttger betonen: „Unsere Veranstaltung gehört zur bundesweit einzigen Konferenzreihe, die mit führenden Expertinnen und Experten das Fremdsprachenlernen in der Grundschule seit seinen Anfängen kontinuierlich begleitet und dokumentiert hat. Wir möchten bewusst einen Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft herstellen. Deshalb richtet sich die Konferenz nicht nur an Lehrende und Forschende an den Universitäten, sondern ebenso an Lehrkräfte – auch in der Ausbildungsphase – sowie an Schulleitungen und Ministerien.“

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Die Informationen zur Anmeldung sowie zum Programm und zu den Referierenden sind auf der Konferenzwebsite www.ku.de/fff21 und unter www.fff-konferenz.de zu finden.