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Am 18. und 19. November richtet das Institut für Anglistik der Universität Leipzig die diesjährige Fachkonferenz der Deutschen Gesellschaft für das Studium britischer Kulturen (BritCult) aus.

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie die Superreichen in London leben? Wie sieht es beim Wohnungsbau und in der Infrastruktur zur Erzeugung und zum Konsum von Vermögen aus?

Solche Fragen und noch viele andere werden bei der diesjährigen BritCult-Konferenz beantwortet. Unter dem Thema Investigating the Super-Rich geht es um die Repräsentation von Reichtum in sozialen Medien, Superreiche als Untersuchungsobjekt der Kulturstudien und Untersuchungen zur Rolle Londons als internationale Metropole. „Im Vereinigten Königreich gibt es zu dieser sozialen Schicht vor allem soziologische Forschungsarbeiten, die wir über die beiden Keynotes mit in die Konferenz aufnehmen“, sagt Dr. Jonatan Jalle Steller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und LfbA. „Die British Cultural Studies beschäftigen sich letztlich seit ihrer Anfangszeit mit sozialen Schichten“.

Dieses Augenmerk findet sich in den Vorträgen wieder. Unter dem Titel „Infrastructures of Plutocratic London“ wird Professor Caroline Knowles aus London am Donnerstag zu ihren Erfahrungen beim Erkunden der Straßen und Bezirke der Superreichen in London sprechen. Sie beschäftigt sich vor allem mit der plutokratischen Infrastruktur der Stadt zur Erzeugung von Reichtum und dessen Konsum.

Auch Professor Roger Burrows aus Newcastle wird von seinem Thema „Bunkering Down? The Geography of Elite Residential Basement Development in London“ von den Orten der Superreichen berichten. Darunter sind spannende Beobachtungen zu Luxusbauten und London als Wohlstandsmetropole.

„Cultural Studies können besonders gut untersuchen, wie und wieso sich beispielsweise das Anhäufen großer Reichtümer scheinbar normalisiert hat“, sagt Steller weiter, „auch die Frage, wieso viele Menschen den Lebensstil der Superreichen begehrenswert finden und sich in verschiedenen Medienformaten gerne daran ergötzen, kann besonders in diesem Fachgebiet gut bearbeitet werden.“ Dabei nimmt das Aufkommen der sozialen Medien im Alltag und die Repräsentationen von Reichtum oder luxuriöser Ästhetik einen zentralen Stellenwert ein.

Neben international besetzten Keynotes und Vorträgen steht aber besonders der akademische Austausch aller Qualifikationsstufen im Vordergrund – von Studierenden und Doktorand:innen bis hin zu Professor:innen aus dem deutschsprachigen Raum. „Bei einem besonderen Format zur Vorstellung von Doktorarbeiten steht der Austausch mit den vier daran beteiligten Doktorand:innen im Vordergrund, um ihnen den Aufbau professioneller Netzwerke im Fachverband zu ermöglichen“, erklärt Steller. Es wird also nicht nur vorgetragen und zugehört, sondern auch um Teilnahme und Diskussion gebeten.

Wer sich einbringen und an der Konferenz teilnehmen möchte, kann dies am 18. und 19. November 2021 tun. Die Tagung wird über zwei Tage online über Zoom als akademischem Raum und die Plattform Wonder.me als sozialem Raum abgehalten. „Für jüngere Teilnehmende haben wir dort einen kleinen Bereich eingerichtet, in dem immer mindestens ein Mitglied des Organisationsteams ansprechbar ist, so dass sich schnell neue Gesprächsrunden ergeben“, merkt Steller an. Alle sollen abgeholt werden und ein Verständnis für den Themenbereich gewinnen können.

Wer sich gern einen Überblick über das Forschungsfeld oder die Supereichen in London und Umgebung verschaffen oder einfach an spannenden und konstruktiven Diskussionen teilnehmen möchte, kann sich hier registrieren. Alle nötigen Informationen finden sich auf der Konferenzwebseite.