Finanziert über die ERASMUS-Förderlinie „Blended Short-term Mobilities“ besuchte in diesem Jahr bereits zum dritten Mal eine Gruppe von Studierenden des Herder-Instituts der Universität Leipzig Istanbul. Unter Leitung von Dr. Michael Seyfarth (Universität Leipzig / Marmara Universität) sowie Antje Rüger und Sophia Röder (Universität Leipzig) fand vom 04.10. bis zum 12.10. eine Projektwoche zum Thema „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik in der Praxis“ unter Beteiligung von Studierenden der Marmara Universität statt.
Im Zentrum der Projektwoche standen Besuche am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, am Goethe-Institut, an der Türkisch-Deutschen Universität sowie am Österreichischen St. Georgs-Kolleg. Hospitationen in Sprachkursen sowie Vorträge zur Arbeit der Institutionen boten den Studierenden weitreichende Einblicke in deren Arbeit. Für die Teilnehmenden ergaben sich daraus wertvolle Reflexionsanlässe zu gesellschaftspolitischen Verstricktheit des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und den besonderen Bedingungen, die aus den migrationshistorischen Beziehungen zwischen der Türkei und dem amtlich deutschsprachigen Raum resultieren. So zeigte sich im Laufe der Woche etwa das Spannungsfeld, das zwischen Fachkräftemigration und der Förderung gemeinsamer Strukturen in der universitären Lehre und Forschung entsteht.
Den Studierenden zeigte sich mit dem Besuch auch die Breite des Berufsfeldes, das sich ihnen mit dem Studium im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache eröffnet. Ob Jugendliche oder Erwachsene, Familiennachzügler:innen oder Studierende, ob Sprach- oder internationale Programmarbeit – die Möglichkeiten sind vielfältig und am Standort Istanbul in besonderer Weise dynamisch. Die Vielfalt der fachlichen Eindrücke wurde durch die Vielfalt kulinarischer Erfahrungen und Fährfahrten über den Bosporus ebenso ergänzt wie durch Reflexionsgespräche fernab der Straßen Istanbuls mit seinen 16 Millionen Einwohner:innen – beim Wandern auf den Prinzeninseln.
Hintergrund zu Blended Short-term Mobilities: Das ERASMUS-Programm ist insbesondere für Semesteraufenthalte im Ausland bekannt. Blended Intensive Programmes und Blended Short-term Mobilities bieten Studierenden die Möglichkeit, an Kurzzeitmobilitäten teilzunehmen. Diese sollen einen Beitrag zur Internationalisierung leisten, der auch Studierenden offensteht, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Langzeitaufenthalt im Rahmen ihres Studiums realisieren können.
Weitere Informationen zu den Projekttagen des Herder-Instituts.