Für ihr Poster mit dem Titel „Using Random Forest Models To Document Language Change in East Central Germany” haben Simon Oppermann und Beat Siebenhaar (Institut für Germanistik) den zweiten Platz beim Posterpreis des Digital Humanities Day Leipzig 2024 gewonnen.
Am 2. Dezember 2024, dem Dies academicus, hatte das Forum für Digital Humanities Leipzig gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig zum Digital Humanities Day Leipzig (DHDL2024) eingeladen. Insgesamt wurden zwanzig Forschungsprojekte vorgestellt, die Geisteswissenschaften und Informatik miteinander verbinden. Alle Anwesenden konnten per eigens programmiertem Tool ihre Favoriten unter den vorgestellten Postern küren, sowohl nach Inhalt, auch nach Design.
Auf ihrem Poster stellen Oppermann und Siebenhaar eine semiautomatische Methode vor, mit der sie den individuellen Sprachwandel im Ostmitteldeutschen dokumentieren. Dabei wird ein Random forest-Modell trainiert, dialektale Monophthonge und standardsprachliche Diphthonge anhand akustischer Parameter zu unterscheiden.
In den ostmitteldeutschen Varietäten zeigt sich vielerorts, dass alte basisdialekte Merkmale zugunsten standardnäherer Varianten abgebaut werden. Ob und, wenn ja, wie sich dieser gesamtgesellschaftliche Trend auf der individuellen Ebene widerspiegelt, versuchen Oppermann und Siebenhaar ihn ihrem von der DFG geförderten Forschungsprojekt „Individuelle Variation im Lebenslauf“ (= IVaL; Projektnummer 549020991) herauszufinden.
Auf ihrem Poster zeigen sie, dass dies zumindest für die Monopthongierung von mhd. ei, ou, öu, wie in Been, Boom, Beeme statt Bein, Baum, Bäume, nicht der Fall zu sein scheint.
Das Poster ist unter diesem Link abrufbar.