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Katharina Habelt hat an der Universität Leipzig Deutsch und GRW auf Lehramt studiert und sich in ihrer Staatsexamensarbeit damit beschäftigt, ob (und wenn ja welche) Überzeugungen zur deutschen Grammatik bei Schüler:innen vorliegen und wie sich diese im Laufe der Schulzeit entwickeln. Die Erstbetreuung übernahm Dr. Sandra Döring, Wissenschaftliche Mitarbeitern am Institut für Germanistik. Mittlerweile arbeitet Katharina Habelt an ihrer Promotion im Bereich Sprachdidaktik des Deutschen.

Wie sind Sie auf dieses Thema „gekommen“, also: wie haben Sie dieses Thema gefunden und warum wollten Sie es bearbeiten?

Ich war während meines Studiums als studentische Hilfskraft tätig und habe in diesem Rahmen eine Studie von meiner Betreuerin gelesen, in der die Überzeugungen von Lehramtsstudierenden zur Grammatik erhoben wurden (Döring 2020). Doch Studien mit ähnlicher Fragestellung mit Schüler:innen als Zielgruppe gab es nicht. Und das wollte ich gern erheben, weil Überzeugungen einen Einfluss auf Lernprozesse (also auch auf den Grammatikunterricht) haben.

Was wurde mit welchen Methoden untersucht?

Die Überzeugungen wurden klassisch mithilfe einer Fragebogenerhebung an einem Gymnasium im Landkreis Leipzig innerhalb der Klassenstufen 5, 7 und 9 durchgeführt.

Welche Unterstützung hat die Betreuerin leisten können? Was hat das Betreuungsverhältnis gekennzeichnet?

Günstig war, dass sich die Arbeit direkt an die Forschung meiner Erstgutacherin anschloss und wir uns so während meines Arbeitsprozesses einerseits gewinnbringend für beide Seiten über die theoretischen Ansätze zu epistemischen Überzeugungen sowie andererseits über die verschiedene Optionen der Fragebogenerhebung austauschen konnten. Mit meiner Betreuerin habe ich die Fragestellung entwickelt und den Zeitplan besprochen.

Was hat Ihnen in dieser stressigen Zeit am meisten geholfen? 

Der Stress kam bei mir eher daher, dass ich parallel zwei Module und ein Praktikum beenden musste. Allerdings habe ich durch mein Praktikum auch gleich meinen Erhebungsort für die Studie gefunden. Ansonsten bin ich viel spazieren gegangen, habe versucht, regelmäßige Pausenzeiten einzuhalten und ich hatte Rückhalt von meiner Familie und meinen Freund:innen.

Welches Problem ist während der Arbeit aufgetaucht und wie haben Sie das gelöst?

In meinem Erhebungszeitraum waren plötzlich so viele Schüler:innen krank, dass nur noch 81 bei der Erhebung teilnehmen konnten. Bei einer angemeldeten Abschlussarbeit kann man aber nicht auf eine neue Datenerhebung warten und auch nicht alle Einverständniserklärungen noch einmal einholen. Ich habe also das Beste daraus gemacht, die vorhandenen Daten ausgewertet und kritisch diskutiert.

 

Das sagt die Betreuerin:

Das Forschungsfeld zu epistemischen Überzeugungen ist noch lange nicht geschlossen, dabei sind diese für alle Lernprozesse und für die Begleitung von Lernprozessen von Bedeutung – für Schüler:innen, aber auch für Studierende und (angehende) Lehrkräfte etc. Einschlägige Studien zu epistemischen Überzeugungen in der Grammatik sind selten, dabei scheint dieses Thema besonders deutlich von starken Überzeugungen begleitet zu sein. Profitieren kann man von Forschungen in anderen Disziplinen (z.B. Mathematikdidaktik und Politikdidaktik). 

Katharina Habelt hat eine sehr gute Arbeit geschrieben, die für den Examenspreis 2023 vorgeschlagen wurde. Ich bin froh, dass ihr eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle am Institut angeboten werden konnte, um das Potenzial fördern und weiterhin an der wissenschaftlichen Diskussion teilnehmen zu können. 

 

  • Jedes Jahr werden an der Philologischen Fakultät mehr als 500 Abschlussarbeiten geschrieben. Ab Wintersemester 2023/24 stellen wir einige davon im Detail vor.